CSD in Burgdorf: Polizei ermittelt nach homophoben Vorfällen
In Burgdorf wurde am Samstag erstmals der Christopher Street Day gefeiert. Im Vorfeld war es zu mehreren mutmaßlich homophoben Vorfällen gekommen. Ein 44-Jähriger soll daraufhin eine Schreckschusspistole gezogen haben.
In der Nacht zu Samstag haben laut Polizei zwei Männer vor dem Rathaus in Burgdorf (Region Hannover) eine Regenbogenflagge abgerissen und diese anschließend angezündet. Außerdem warfen sie eine Absperrbarke vor die Veranstaltungsbühne und beleidigten die anwesenden Veranstalter homophob. Verletzt wurde niemand. Die beiden 25 bis 30 Jahre alten Täter konnten unerkannt flüchteten. Nach ihnen wird gefahndet. Die Kriminalpolizei ermittelt gegen das Duo unter anderem wegen Volksverhetzung.
CSD: 44-Jähriger soll Schreckschusswaffe gezogen haben
Folgen hat der Vorfall auch für einen 44-Jährigen. Der Mann, bei dem es sich laut Polizei um einen Mitarbeiter einer mit dem Aufbau beauftragten Firma handelt, soll die beiden Angreifer bedroht haben. Nach NDR Informationen soll er eine Schreckschusswaffe gezogen haben. Gegen ihn wird nun ebenfalls ermittelt. Die Polizei sucht Zeugen. Hinweise werden unter der Telefonnummer (0511) 109 55 55 entgegengenommen.
Organisatoren wollen mit CSD Zeichen setzen
Mitveranstalterin Leonie Siahatgar zeigte sich von dem Angriff schockiert: "Wir merken durch diese Vorfälle, wie wichtig der CSD ist. Sie zeigen auch, welchen Aggressionen queere Menschen in Burgdorf im Alltag ausgesetzt sind."
Runtergerissene Plakate im Vorfeld
Schon in den vergangenen zwei Wochen hatten Unbekannte Plakate beschädigt, auf denen für den ersten CSD in Burgdorf geworben wurde. Der Straßenumzug mit einem anschließenden Familienfest begann trotz der Angriffe im Vorfeld wie geplant am Samstagnachmittag.