Bundesumweltministerin Lemke will Wolfsabschüsse erleichtern
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat sich für den vermehrten Abschuss von Wölfen ausgesprochen. Insbesondere Wölfe, die Zäune überwinden oder Menschen nahe kommen, sollen ins Visier genommen werden.
Solche Abschüsse seien notwendig, "um die Akzeptanz zum Schutz des Wolfes aufrecht zu erhalten", sagte die Ministerin der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Wir wollen dafür sorgen, dass die Verfahren unbürokratischer und praxisnäher funktionieren." Morddrohungen wie kürzlich gegen den niedersächsischen Umweltminister Christian Meyer (Grüne) bezeichnete Lemke als "völlig inakzeptable Grenzüberschreitung". Damit werde der Raum des demokratischen Diskurses verlassen. Um die "hitzige Diskussion" um den Wolf zu beruhigen, wolle sie neben den vermehrten Abschüssen auch auf mehr Hilfen bei Wolfsrissen setzen.
Auch Weil fordert, Zahl der Wölfe zu reduzieren
Das Land Niedersachsen hatte am Donnerstag angekündigt, mehr Gelder für den Schutz von Weidetieren bereitzustellen. Für das laufende Haushaltsjahr sollen 3,7 Millionen Euro freigegeben werden. Niedersachsens Ministerpräsident Stefan Weil (SPD) hatte zudem gefordert, die Zahl der Wölfe in Küstenregionen wesentlich zu reduzieren. Die Menschen dort sorgten sich, weil die Schafe nicht mehr zum Deichschutz zur Verfügung stünden. Weil will den Wolf auf der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz zum Thema machen.