Bodycams für Rettungskräfte: Städtetag fordert Testversuch
Die Polizei in Niedersachsen nutzt bereits seit 2019 Bodycams. Angesichts wachsender Gewalt gegen Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst fordert der Städtetag dort nun einen Testversuch.
Es brauche eine rechtliche Grundlage für eine wissenschaftlich begleitete Testphase von Dash- und Bodycams, teilte das Gremium am Donnerstag mit. Bisherige Schutzmaßnahmen für Rettungskräfte reichten nicht mehr aus, sagte der Städtetag-Vizepräsident, Salzgitters Oberbürgermeister Frank Klingebiel (CDU), am Donnerstag.
Bodycams Thema im Landtag
Erst Anfang November hatte der Niedersächsische Landtag über den Einsatz beider Kameratypen diskutiert. Die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen forderten eine rechtliche Prüfung des Einsatzes von Dashcams in Einsatzfahrzeugen. Die CDU und AfD forderten zudem Bodycams auch für Angehörige von Feuerwehr und Rettungsdiensten. Bodycams werden am Körper - in der Regel an der Brust - getragen und können unter anderem das Einsatzgeschehen aufzeichnen. Sogenannte Dashcams filmen den Straßenverkehr durch die Frontscheibe von Einsatzfahrzeugen.
Polizei setzt längst Körperkameras ein
Die Polizei in Niedersachsen nutzt bereits seit 2016 zunächst zu Testzwecken Bodycams. Mit Inkrafttreten des neuen Niedersächsischen Polizei- und Ordnungsgesetzes (NPOG) im Jahr 2019 setzten immer mehr Polizeidienststellen die Kameras ein. Ende 2023 waren bereits 1.116 Geräte in ganz Niedersachsen im Einsatz. 2022 testete der Landkreis Northeim innerhalb seiner Kreisfeuerwehr anderthalb Monate lang den Einsatz von Bodycams. Allerdings nicht zum Schutz der Einsatzkräfte vor Gewalt, sondern um die Kommunikation zwischen der Leitstelle und Einsatzkräften zu verbessern.