Behrens begrüßt Lauterbachs Vorschläge für Klinikreform

Stand: 07.12.2022 07:05 Uhr

Der Bund will das deutsche Krankenhaussystem grundlegend reformieren. Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) begrüßt die Pläne aus Berlin. Andere sehen Nachbesserungsbedarf.

Behrens sagte, dass die Vorschläge von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Vergütung betreffend das Potenzial hätten, wirtschaftlichen Druck von den Kliniken zu nehmen. Die von einer Kommission erarbeiteten Pläne sehen unter anderem vor, das System der Fallpauschalen abzuschaffen. Aktuell werden die Kliniken nach pauschalen Sätzen für Behandlungen bezahlt. Lauterbach sagte, dies verleite dazu, viele Behandlungen auf möglichst kostengünstige Art durchzuführen. Niedersachsens Ressortchefin Behrens begrüßte, dass stattdessen Vorhaltepauschalen eingeführt werden sollen. Das heißt: Es würden feste Beträge für Personal, eine Notaufnahme oder notwendige Medizintechnik fließen. Lauterbach hatte die Vorschläge für die Krankenhausreform am Dienstag vorgestellt.

VIDEO: Gesundheitspolitik: Lauterbach präsentiert Krankenhausreform (06.12.2022) (2 Min)

Kritik kommt vom Marburger Bund in Niedersachsen

Andreas Hammerschmidt vom Ärzteverband Marburger Bund in Niedersachsen sagte dem NDR, die Reformpläne seien ein erster Schritt. Er sehe allerdings Nachbesserungsbedarf. Es störe ihn, dass die ärztlichen Personalkosten nicht aus den Fallpauschalen rausgenommen werden, so Hammerschmidt. Er befürchte, dass - sollte der Kostendruck bleiben - möglicherweise bei den Ärzten gespart werde.

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Behrens: Bund folgt dem Modell aus Niedersachsen

Auch bezüglich Lauterbachs Plänen, Krankenhäuser künftig in drei Versorgungsstufen - der Grund-, Schwerpunkt- und Maximalversorgung - einzuteilen, gibt es unterschiedliche Ansichten. Gesundheitsministerin Behrens sagte, der Bund folge mit seinem Vorschlag einem Modell, "das wir bei der Novelle unseres Krankenhausgesetzes für Niedersachsen in diesem Jahr bereits beschlossen haben". Von der niedersächsischen Krankenhausgesellschaft hieß es hingegen, die Pläne des Bundes "zerschießen" ein Stück weit das, was man sich in Niedersachsen vorgenommen habe. Geschäftsführer Helge Engelke forderte, die Vorschläge aus Berlin genau zu prüfen, ob sie zu einem Flächenland wie Niedersachsen passten.

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