Behinderten Sohn getötet? Prozess gegen Mutter ausgesetzt
Der Mordprozess gegen eine Mutter aus Sarstedt, die ihren behinderten Sohn getötet haben soll, wird neu aufgerollt. Das Landgericht Hildesheim hat den Prozess kurz nach Beginn ausgesetzt. Grund sind nach Angaben eines Gerichtssprechers überraschende neue Fragen, die sich nach der Aussage eines Arztes am zweiten Prozesstag ergeben haben und nun durch ein Gutachten geklärt werden müssen. Dieses zu erstellen sei zu zeitaufwendig und lasse sich im Rahmen der zwischen den Prozessbeteiligten vereinbarten Terminplanung nicht erledigen. Geklärt werden muss, ob der Sohn überhaupt in der Lage war, einen Angriff auf sein Leben wahrzunehmen. Das ist laut Gericht entscheidend für die Frage, ob die Mutter überhaupt wegen eines heimtückischen Mordes verurteilt werden kann. Die 53-Jährige hatte zum Prozessauftakt gestanden, ihrem Sohn und sich selbst vergiftetes Essen verabreicht zu haben. Die Mutter konnte reanimiert werden, der 17-Jährige starb. Laut Anklage soll sie die Tat aus psychischer Überforderung in einem Zustand erheblich verminderter Schuldfähigkeit begangen haben.