Bärlauch-Diebe richten im Wald bei Springe enorme Schäden an
Dort, wo sonst Bärlauch den Waldboden bei Springe bedeckt, klaffen jetzt große Lücken. In großem Stil ernten Unbekannte dort seit einiger Zeit die Pflanze. Die Stadt vermutet professionelle Täter dahinter.
Es gebe Flächen im Wald, da stehe nur noch ein Flickenteppich an Bärlauch, beklagt der zuständige Fachbereichsleiter für Umwelt- und Klimaschutz der Stadt Springe, Jörg Klostermann im Gespräch mit dem NDR Niedersachsen. Teilweise brauche es Jahre, bis die Schäden behoben seien. Wie groß die Flächen sind, die von Bärlauch-Dieben geschädigt wurden, kann Klostermann nicht genau beziffern. Aber er weiß, dass seit zwei, drei Jahren das Ernten von Bärlauch in großem Stil massiv zugenommen hat.
Diebe graben im Winter Bärlauchzwiebeln aus
Schon im Winter fingen die Täter an, im Springer Stadtwald Bärlauchzwiebeln auszugraben, sagt Klostermann. Für den Verdacht, dass diese Knollen dann später eingetopft auf Märkten verkauft werden, gibt es aber keine Beweise. Bei den Niedersächsischen Landesforsten sind so massive Fälle zumindest aus den vergangenen Jahren nicht bekannt. Aber es gebe landesweit immer wieder Sammler, die über die Stränge schlagen. Die werden den Angaben zufolge meistens ermahnt, in extremen Fällen würden sie auch angezeigt.
Erlaubt ist so viel, wie in eine Hand passt
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz dürfen Bärlauch-Sammler nur so viel pflücken, wie in eine Hand passt. In geschützten Bereichen ist das Pflücken ganz untersagt - so wachsen im Springer Stadtwald beispielsweise auch seltene Orchideenarten, die Sammler womöglich platt treten.