Zahlreiche Menschen feiern am Hachmannplatz am Hauptbahnhof den Sturz von Syriens Machthaber Assad. © picture alliance/dpa | Bodo Marks Foto: Bodo Marks

Weil gegen vorschnellen Kurswechsel in Flüchtlingspolitik

Stand: 11.12.2024 13:45 Uhr

Sollten syrische Geflüchtete wegen des Machtwechsels möglichst schnell in ihre Heimat zurückkehren? Niedersachsens Ministerpräsident warnt vor einem vorschnellen Kurswechsel in der Flüchtlingspolitik.

"Wir müssen einigermaßen verlässlich wissen, wie es weitergeht, bevor wir gegebenenfalls einen neuen Kurs einschlagen", sagte Stephan Weil (SPD) am Mittwoch in Hannover. Im Moment wisse noch keiner, wie es in Syrien weitergehe. Wer in einer solchen Situation fordere, die Menschen alle zurückzuschicken, handele unverantwortlich, so der SPD-Politiker. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Jens Spahn hatte ein zweistufiges Verfahren vorgeschlagen, um die Heimkehr von syrischen Flüchtlingen zu unterstützen.

Ein bewaffneter Oppositionskämpfer geht zwischen den Kunden auf dem Al-Hamidiyeh-Markt innerhalb der alten Stadtmauern von Damaskus in Syrien. © dpa-Bildfunk/AP Foto: Hussein Malla
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Weil: Viele Geflüchtete sind gut integriert 

Weil sagte, viele Syrerinnen und Syrer würden Deutschland freiwillig verlassen, wenn sich die Lage in ihrem Heimatland stabilisiert habe und klar sei, dass die Menschenrechte dort künftig gewahrt würden. Dann müssten Menschen "auch unfreiwillig Deutschland verlassen". Das sei im Einzelfall und hänge unter anderem vom Aufenthaltsstatus ab, so Weil. Viele Menschen aus Syrien seien in Deutschland gut integriert - "und haben Arbeitsplätze, die wir sonst gar nicht besetzen könnten".
Syriens neuer Regierungschef Mohammed al-Baschir hat syrische Flüchtlinge in aller Welt aufgerufen, in ihre Heimat zurückzukehren.

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