Altersarmut: So viele Senioren wie nie auf Sozialhilfe angewiesen

Stand: 04.07.2024 16:42 Uhr

In Deutschland beziehen immer mehr Rentnerinnen und Rentner Grundsicherung. Auch in Niedersachsen stieg die Zahl auf ein Rekordhoch. Sozialverbände und Rentenversicherung erklären das unterschiedlich.

In Niedersachsen bezogen im ersten Quartal dieses Jahres 71.440 Menschen im Rentenalter Grundsicherung. Das heißt, sie bekamen diese Sozialleistung zusätzlich zu ihrer Rente. Im Vergleich zum Vorjahresquartal war das ein Anstieg von knapp 2.400 Rentnerinnen und Rentnern. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gab es in allen norddeutschen Bundesländern Rekordwerte bei der Grundsicherung.

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Freibeträge und Zuzug aus der Ukraine wirken sich aus

Die Deutsche Rentenversicherung deutet die Zahlen anders. 2021 sei mit der sogenannten Grundrente ein bestimmter Freibetrag eingeführt worden sei, der nicht auf die Höhe der Rente angerechnet werde. "Damit ist der Kreis derjenigen, die Grundsicherung im Alter geltend machen können, einfach größer geworden", sagte ein Sprecher. Zudem seien 2022 Menschen aus der Ukraine Menschen nach Deutschland gekommen, die einen Anspruch auf Grundsicherung im Alter hätten.

Rentenversicherung: "Altersarmut ist nicht gestiegen"

Abgesehen davon gebe es einen statistischen Effekt: Mehr Menschen in Rente bedeute auch automatisch mehr Rentner mit wenig Geld. Die Altersarmut an sich sei nicht gestiegen, so der Sprecher der Rentenversicherung. Die Bundesregierung habe hingegen eher etwas dafür getan, dass Menschen, die mit ihrer Rente nicht auskommen, zusätzliches Geld erhalten.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Hallo Niedersachsen | 04.07.2024 | 19:30 Uhr

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