Winterkorn wird 70: Totalschaden zum Karriereende?
Er war ganz oben bei Volkswagen, dann kam das jähe Karriereende: Martin Winterkorn. Am Mittwoch feierte der ehemalige VW-Chef seinen 70. Geburtstag. Ob er den im großen Stil begangen hat, ist unklar. Nicht zuletzt dürften ihm die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Braunschweig die Feierlaune vermiesen. Die hatte zuletzt die Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Dieselskandal von Marktmanipulation auf Betrug ausgeweitet. Es gebe Indizien dafür, dass er "früher als von ihm öffentlich behauptet Kenntnis von der manipulierenden Software und deren Wirkung gehabt haben könnte", heißt es.
Umsatz und Ergebnis verdoppelt
Dabei deutete bis vor wenigen Jahren nichts auf einen Absturz Winterkorns hin. Der Sohn eines Arbeiters und einer Hausfrau studierte Metallphysik, arbeitete sich bei Audi zum Leiter der Qualitätssicherung hoch. 2002 wurde er Audi-Chef, 2007 oberster Manager bei Volkswagen. Unter ihm verdoppelten sich Umsatz und Ergebnis.
"Volkswagen war, ist und bleibt mein Leben"
Falls Winterkorn seinen runden Geburtstag gefeiert haben sollte, dürfte einer nicht dabei gewesen sein - Ferdinand Piëch. Der ehemalige Aufsichtsratschef und Winterkorn galten als enge Verbündete - bis 2015. Da sagte Piëch: "Ich bin auf Distanz zu Winterkorn." Es kam zum Machtkampf, den Winterkorn für sich entschied. Erst die Diesel-Affäre setzte seiner Karriere ein Ende. Zum Abschied aus dem Konzern schrieb er trotzdem: "Volkswagen war, ist und bleibt mein Leben."