Weddeler Schleife ist jetzt zweigleisig - Zugverkehr läuft
Zwei Jahre wurde die Weddeler Schleife in der Region Wolfsburg-Braunschweig um ein zweites Gleis erweitert. Rund 150 Millionen Euro habe der Ausbau gekostet, teilte Niedersachsens Verkehrsministerium mit.
Damit decken sich die Ausgaben mit der ursprünglichen Kostenschätzung des Landes, die 2021 im Finanzierungsvertrag festgehalten wurde. Die Gesamtkosten von knapp 150 Millionen Euro finanzierte der Bund gemeinsam mit dem Land Niedersachsen, dem Regionalverband Großraum Braunschweig und der Deutschen Bahn (DB), wie das niedersächsische Verkehrsministerium am Montag mitteilte.
Bund ließ finanzielle Beteiligung überprüfen
Die Millionenzusage des Bundes war im Jahr 2022 ins Wackeln geraten. Das Bundesverkehrsministerium hielt den Ausbau der Weddeler Schleife für unwirtschaftlich und veranlasste eine erneute Prüfung der Finanzierung. Das Eisenbahn-Bundesamt bestätigte jedoch die Wichtigkeit der Weddeler Schleife für den sogenannten Deutschlandtakt.
Regulärer Fahrplan seit Montag
In der Nacht zu Freitag war die Strecke für erste Regionalzüge der Linie RE50 zwischen Braunschweig und Wolfsburg wieder freigegeben worden. Dabei waren sie laut der DB zunächst noch mit verminderter Geschwindigkeit unterwegs. Der private Bahnbetreiber enno hatte im Vorfeld auf seiner Website mitgeteilt, dass in den ersten Tagen auf der Strecke noch nicht alle Züge wie geplant fahren können. Seit Montag gilt nun auch der neue Fahrplan - mit normaler Geschwindigkeit. Regionalzüge verkehren jetzt zwischen Wolfsburg und Braunschweig werktags im 30-Minuten-Takt.
Weddeler Schleife wichtig für Deutschlandtakt
Auch die Fernverkehrszüge können seit Freitagmorgen wieder über die Hauptbahnhöfe Hildesheim und Braunschweig von und nach Berlin fahren. Die Weddeler Schleife verbindet mit Braunschweig und Wolfsburg zwei ICE-Haltepunkte. Außerdem ist sie nach Angaben der Bahn nicht nur für den Nah- und Fernverkehr wichtig, sondern auch für den Güterverkehr und soll den Deutschlandtakt ermöglichen. Um die Kapazitäten im Bahnverkehr zu erweitern und den Reiseverkehr flexibler zu gestalten, wurde die Weddeler Schleife deshalb um ein zweites Gleis erweitert. Dies soll auch den Zugverkehr auf der Ost-West-Strecke entlasten.
Weddeler Schleife verspätet fertiggestellt
Im Jahr 2021 hatten die Bauarbeiten an der 21 Kilometer langen Weddeler Schleife begonnen. Seitdem musste die Strecke mehrfach für den Nah- und Fernverkehr gesperrt werden. Eigentlich sollte das zweite Gleis im Dezember 2023 in Betrieb gehen. Die Fertigstellung verzögerte sich jedoch wegen Lieferengpässen bei Baumaterialien infolge des Ukraine-Krieges und wegen eines Güterzug-Unfalls bei Leiferde (Landkreis Gifhorn). Zahlreiche Eisenbahn- und Straßenbrücken entlang der Strecke wurden neu gebaut oder zweigleisig ausgebaut. Entlang der gesamten Strecke wurde an der Oberleitungsanlage gearbeitet.