Abgas-Skandal: Verzögerungen bei VW-Rückruf
Die nächste große Rückrufwelle von Diesel-Fahrzeugen im Rahmen des Abgas-Skandals bei Volkswagen verzögert sich weiter. "Die Gespräche und Messungen werden nach Ostern fortgesetzt", sagte ein Konzernsprecher am Donnerstag. VW wartet bereits seit knapp vier Wochen auf die Freigabe des Rückrufs durch das zuständige Kraftfahrtbundesamt (KBA). Trotz zahlreicher Nachprüfungen hat die Behörde diese bisher verweigert. Zu den genauen Gründen gab es bisher keine Auskünfte. Die Aktion umfasst in Deutschland neben rund 160.000 VW Passat auch knapp 90.000 Fahrzeuge von Audi und Skoda. Eigentlich sollten die Autos bereits ab dem 29. Februar mit einer neuen Motorsteuerungs-Software ausgestattet werden.
Probleme bei den Verbrauchswerten?
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen mögliche höhere Kraftstoff-Verbrauchswerte für die Verzögerungen beim Rückrufplan für den Passat verantwortlich sein. Grundsätzlich dürften sich die Eigenschaften des Fahrzeugs mit dem Update der Motorsoftware nicht ändern. Selbst ein minimal höherer Verbrauchswert würde als nicht zulässig gelten, weil bei den Nachrüstungen eine "Null-Toleranz-Linie" gilt.
Neue Software bisher nur beim Amarok
Insgesamt sollen in Deutschland bis zum Jahresende rund 2,5 Millionen Diesel-Fahrzeuge aus dem VW-Konzern in die Werkstätten geholt werden. Im ersten Quartal konnte aber lediglich bei rund 8.500 Exemplaren des VW Amarok die neue Software im Motorsteuergerät aufgespielt werden. Das Pick-up-Modell hatte den Auftakt für den größten Rückruf in der Konzerngeschichte gemacht.