Vergewaltigungs-Prozess: Zeugin sagt gegen "Maddie"-Verdächtigen aus
Im Prozess gegen den verurteilten Sexualstraftäter Christian B. hat am Mittwoch ein mutmaßliches Opfer vor dem Landgericht Braunschweig ausgesagt. B. soll die 40-Jährige vor rund 20 Jahren vergewaltigt haben.
Die Tat habe sich nach Angaben der Frau aus Irland in einem portugiesischen Ferienort ereignet. Der Angeklagte sei dort in einer Nacht im Juni 2004 über den Balkon in ihr Appartement gestiegen, habe sie gefesselt und mehrfach vergewaltigt, sagte die Frau vor Gericht. Einen Teil des Angriffs habe B. demnach mit einer Videokamera gefilmt. "Ich habe noch nie solche Angst gehabt", sagte die Irin. Irgendwann habe der Angeklagte von ihr abgelassen und sei wieder über den Balkon verschwunden.
Opfer erkannte Christian B. auf Foto wieder
Die 40-Jährige kritisierte bei ihrer Aussage am Mittwoch, dass ihr nach der Tat keinerlei Unterstützung von der portugiesischen Polizei angeboten worden sei. Stattdessen hätten die ausschließlich männlichen Beamten sie gegen ihren Willen zurück in das Appartement geschickt. Auf Nachfrage der Richterin gab die Frau an, Christian B. schließlich im Jahr 2020 auf einem Foto im Internet an seinen Augen erkannt zu haben. Der Angeklagte schwieg am Mittwoch zu den Vorwürfen.
40-jährige Irin ist wichtige Zeugin
Vor dem Braunschweiger Landgericht muss sich Christian B. derzeit wegen dreier Vergewaltigungen und sexuellen Missbrauchs Minderjähriger in zwei Fällen verantworten. Die 40-jährige Irin gilt als wichtige Zeugin, da sie das einzige bekannte von den drei mutmaßlichen Vergewaltigungsopfern ist. Christian B. sitzt parallel bereits eine siebenjährige Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer US-Amerikanerin ab. Der Prozess läuft seit Februar und hat international großes Aufsehen erregt, weil Christian B. auch verdächtigt wird, möglicherweise für das Verschwinden des Mädchens Maddie McCann verantwortlich zu sein.