Blick auf fertig produzierte Fahrzeuge, die auf einem großen Parkplatz vor dem Volkswagenwerk auf die Verschiffung warten. © picture alliance/dpa Foto: Tobias Bruns

VW-Konzern verkauft 2024 weltweit weniger Fahrzeuge

Stand: 14.01.2025 15:41 Uhr

Der VW-Konzern hat im Jahr 2024 weniger Fahrzeuge verkauft als im Vorjahr. Weltweit lieferte der Konzern nach eigenen Angaben rund neun Millionen Fahrzeuge aus. Vor allem bei Audi-Fahrzeugen und E-Autos brach der Verkauf ein.

Weltweit hat Volkswagen 2,3 Prozent weniger Fahrzeuge verkauft als 2023. Das selbst gesteckte Ziel des Konzerns von neun Millionen Auslieferungen wurde allerdings erreicht. Für Konzern-Vertriebschef Marco Schubert eine "solide Leistung". Bei BMW und Mercedes-Benz waren die Verkaufszahlen 2024 um je rund vier Prozent zurückgegangen.

VW-Konzern verkauft in China zehn Prozent weniger Fahrzeuge

In China brach der Verkauf um zehn Prozent ein - dort war bereits klar, dass die Kernmarke VW weniger Autos verkauft hatte. Der Wettbewerb sei in China weiterhin durch einen massiven Preiskampf bestimmt, sagte Schubert am Dienstag mit Blick auf den lange Zeit größten Markt von VW. Bei den Verbrennern sei der Autohersteller mit mehr als 20 Prozent Anteil auf dem chinesischen Markt weiter führend, heißt es vom Wolfsburger Konzern weiter. Bei Elektroautos und auch insgesamt ist der chinesische Herausforderer BYD vorbeigezogen. Neue Modelle aus der Kooperation mit XPeng sollen für Volkswagen eine Kehrtwende bringen. Für dieses Jahr werde weiter mit einem herausfordernden chinesischen Markt gerechnet, so die Wolfsburger.

90 Prozent mehr Elektroautos in Westeuropa verkauft

In Westeuropa blieb der konzernweite Absatz mit minus 0,4 Prozent relativ stabil. Zulegen konnte der Konzern in Nord- und Südamerika. Dort stieg der Absatz um 6 beziehungsweise 15 Prozent. Bei den Elektroautos wurden hingegen weltweit deutlich weniger Fahrzeuge verkauft. 745.000 Elektromodelle aller Konzernmarken wurden nach Angaben von VW ausgeliefert - das sind 3,4 Prozent weniger als 2023. Allerdings seien in Westeuropa 90 Prozent mehr Elektroautos als im Vorjahr bestellt worden.

Verkaufszahlen: Plus bei Seat/Cupra und Skoda

Bei der Ingolstädter VW-Tochter Audi verzeichnete der Konzern wiederum einen deutlichen Einbruch: Audi verkaufte demnach im vergangenen Jahr zwölf Prozent weniger Fahrzeuge als 2023. Mehr als die Hälfte aller Fahrzeuge hat die Kernmarke VW verkauft - aber 1,4 Prozent weniger als 2023. Die Zahl der verkauften Porsche-Autos ging um 3 Prozent zurück. Dagegen sorgten die Marken Seat/Cupra mit 7,5 Prozent und Skoda mit 6,9 Prozent für Verkaufssteigerungen, wie der Wolfsburger Konzern mitteilte. Das konnte jedoch die Einbrüche bei den anderen VW-Marken nicht ausgleichen. 2023 hatte der Konzern noch mehr als 9,2 Millionen Fahrzeuge aller Marken ausgeliefert und damit den Absatz gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert. Doch schon im dritten Quartal 2024 fuhr VW ein Minus von knapp drei Prozent ein - im vierten Quartal von 0,8 Prozent.

Kernmarke VW als Sorgenkind

Vor allem die Marke VW, das Herzstück des Konzerns mit Modellen wie Golf, Tiguan und Polo, leidet unter hohen Energie- und Lohnkosten. Viele Werke sind zu schlecht ausgelastet und oft nicht mehr effizient, wie es aus dem Unternehmen heißt. Volkswagen und die Gewerkschaft hatten sich kurz vor Weihnachten nach langem Ringen auf ein Sanierungsprogramm geeinigt. Es sieht eine Kürzung der Produktion in den deutschen Werken um 734.000 Autos vor. 35.000 Arbeitsplätze sollen bis 2030 wegfallen. Der Stellenabbau soll ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen.

Weitere Informationen
Blick auf ein VW-Werk. © NDR

VW verkauft 2024 weniger Autos - vor allem in China

Der Konzern nennt mehrere Gründe für den schwächelnden Absatz. SUV bleiben hingegen weiterhin beliebt. (09.01.2025) mehr

Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, spricht auf der Jahrespressekonferenz der Volkswagen Group. © picture alliance/dpa | Michael Kappeler Foto: Michael Kappeler

VW-Chef: Produktionsabbau entspricht Umfang von bis zu drei Werken

Nach der Einigung zwischen der IG Metall und Volkswagen äußert sich VW-Chef Oliver Blume zu den Folgen des Kompromisses. (23.12.2024) mehr

Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall, und VW-Konzernbetriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo (r geben nach den Tarifverhandlungen ein Pressestatement ab. © dpa Foto: Moritz Frankenberg

Einigung bei VW-Tarifverhandlungen: Vorerst keine Werksschließungen

Zudem gibt es keine betriebsbedingten Kündigungen bis Ende 2030. Gleichzeitig sollen 35.000 Stellen abgebaut werden. (21.12.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 14.01.2025 | 15:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Wolfsburg

Mehr Nachrichten aus der Region

Ein Jäger steht neben einem Hochsitz und beobachtet mit seinem Fernglas die Umgebung. © Fotolia Foto: noxmox

Geld der Jägerschaft Münden veruntreut? Ermittlungen laufen

Ein ehemaliger Vorsitzender und ein ehemaliger Schatzmeister sollen private Ausgaben vom Vereinskonto bezahlt haben. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen