VW drohen in den USA weitere Milliardenkosten
Auf Volkswagen kommen in den USA womöglich weitere Kosten wegen des Abgas-Skandals zu: Ein Bundesgericht in San Francisco hat Verhandlungen des Justizministeriums mit VW über einen Vergleich im Fall der Drei-Liter-Motoren angeordnet. Dies könnte die Reparatur oder den Rückkauf der betroffenen 85.000 Dieselautos erfordern, erklärte der Richter am Donnerstag. Experten zufolge wären damit weitere Milliardenkosten verbunden. Bis Ende Oktober muss Volkswagen seine Lösungsvorschläge einreichen.
Bereits Vergleich über 15 Milliarden Dollar geschlossen
Zudem erzielte der Autokonzern eine Grundsatzvereinbarung zur Entschädigung seiner rund 650 Händler in den USA. Insidern zufolge kostet das VW mehr als 1,2 Milliarden Dollar. Für eine endgültige Vereinbarung gab der Richter beiden Seiten bis Ende September Zeit. Die Händler waren nach dem Bekanntwerden des Abgas-Skandals vor fast einem Jahr auf den Dieselautos sitzen geblieben. Im Juni hatte sich der Konzern bereits mit US-Behörden und Privatklägern auf einen bis zu 15,3 Milliarden Dollar (13,6 Milliarden Euro) schweren Vergleich geeinigt. VW hatte auf Druck der US-Umweltbehörden zugegeben, eine illegale Software eingesetzt zu haben.
VW hat weiter Ärger mit Prevent - in Südamerika
Auch eine andere Baustelle macht VW weiter zu schaffen. Wenn sich der Autobauer in Deutschland mit zwei Zulieferern der Prevent-Gruppe geeinigt hat, rechnet er in Brasilien mit weiteren Produktionsausfällen. "Seit März 2015, als die von der Prevent-Gruppe verursachten Zulieferprobleme begannen, sind elf Vereinbarungen getroffen worden, von denen keine erfüllt worden ist", teilte VW in Brasilien am Donnerstag mit. Auch die Justiz sei inzwischen in den Streit eingeschaltet worden. Insgesamt konnten VW zufolge in den drei Werken 130.000 Autos nicht produziert werden.