China rettet VW
Die von der Abgas-Affäre gebeutelte Marke Volkswagen muss im Januar in fast allen Regionen starke Rückgänge hinnehmen. In Deutschland sind die Auslieferungen von Golf, Passat und Co im Januar im Vergleich zum Vormonat um 10,2 Prozent geschrumpft. Noch rund 40.000 Kunden entschieden sich hier für einen Volkswagen. In den USA, wo noch immer nicht klar ist, wie der Rückruf für Diesel-Autos laufen soll, sind die Zahlen sogar um gut 35 Prozent eingebrochen. Gerade mal 20.100 Autofahrer haben in den USA einen VW gekauft.
Überall Rückgang, aber Rekordverkauf in China
Auch in den ohnehin schwierigen Märkten Russland und Brasilien sind die Auslieferungszahlen weiter zurückgegangen. Beide Märkte liegen seit Monaten praktisch am Boden. Dass die Marke Volkswagen unter dem Strich im Januar trotzdem mehr Autos verkauft hat als im Vormonat, liegt einzig und allein an den Kunden in China. VW hat dort im Januar mehr als 306.000 Wagen verkauft - so viele wie noch nie. Das entspricht im Vergleich zum Dezember einem satten Plus von 30 Prozent. Die Abhängigkeit vom chinesischen Markt steigt immer weiter. Inzwischen verkaufen die Wolfsburger deutlich mehr als die Hälfte ihrer Hausmarke an Kunden in China.
Gesamtkonzern verdankt Zuwachs ebenfalls China
VW-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann ist nach Unternehmensangaben mit dem Jahresstart zufrieden. 2016 werde aber ein herausforderndes Jahr. Im gesamten VW-Konzern - also inklusive aller Marken wie Audi, Skoda oder Porsche - sind die Auslieferungszahlen im Vergleich zum Vormonat ebenfalls gestiegen. Auch diesen Schub verdankt der Konzern vor allem den Kunden in China. Während die Zahlen in Europa und in den USA rückläufig sind, legt der asiatische Markt stark zu: Allein in China verzeichnet der Konzern ein Plus von mehr als 20 Prozent. Unterm Strich hat der VW-Konzern damit im Januar weltweit gut 1,5 Prozent mehr Wagen verkauft als noch im Dezember.