Test der TU Braunschweig: Kann ein Roboter Post ausliefern?
Bekommen die Menschen in Braunschweig in Zukunft ihre Pakete von einem Roboter ausgeliefert? Die Technische Universität Braunschweig hat ihr neues Projekt demonstriert, das dies möglich machen könnte.
Der Roboter ONA kann autonom fahren und ist speziell für Innenstädte konzipiert. Er kann Hindernisse wie Fußgänger oder Hunde erkennen. Der Roboter RAION ist wie ein mobiles Logistikzentrum. Gemeinsam sollen beide als ein autonomes Zustellsystem für Post und Pakete eingesetzt werden. An der Haustür klingeln kann der Zustellroboter nicht, Empfängerinnen und Empfänger werden per SMS über die Ankunft ihres Pakets informiert.
Roboter sollen Emissionen und Kosten senken
Laut der Technischen Universität (TU) Braunschweig ist der städtische Güterverkehr für 20 Prozent der Schadstoffemissionen in Städten verantwortlich. Der Roboter-Postbote habe demnach das Potenzial, diese Emissionen zu reduzieren und auch Kosten für die Logistik zu senken. Bis die Roboter tatsächlich eingesetzt werden, dauere es aber noch: Torben Hegerhorst, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Projekts, geht nach eigenen Angaben von einem Regelbetrieb in "mittlerer Zukunft", also in fünf bis zehn Jahren aus.
Roboter-Postbote: TU Braunschweig kombiniert zwei Systeme
Die Idee des Roboters, der Post ausliefert, ist nicht ganz neu: Viele Firmen in der Logistikbranche haben Zustellroboter erprobt, durchsetzen konnten sie sich jedoch nicht. Die Innovation der TU Braunschweig besteht nach eigenen Angaben in der Zusammenarbeit beider Systeme, also von Hubfahrzeug und Zustellgerät. Der Roboter-Postbote ist unter dem Projekt LogiSmile entstanden. Dieses entwickelt autonome Logistikkonzepte. Das Projekt wird unter anderem von EIT Urban Mobility, einer Initiative des Europäischen Innovations- und Technologieinstituts, mit etwa 1,3 Millionen Euro finanziert.