Seeadler und Rotmilan vergiftet: Polizei ermittelt
Nach dem Fund von zwei toten Vögeln bei Ilsede (Landkreis Peine) ermittelt die Polizei. Offenbar wurden die Tiere mit einem Giftköder getötet. Ein Tierschutz-Verein setzt eine Belohnung für Hinweise aus.
Ende April wurde ein toter Seeadler in einem Getreidefeld südlich von Ilsede entdeckt. Forscher des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung hatten die Bewegungen des Tieres mit einem GPS-Sender aufgezeichnet. Neben dem toten Vogel fanden die Projektmitarbeiter einen Fleischköder, teilte der Verein "Komitee gegen den Vogelmord" am Freitag mit. Rund einen Kilometer entfernt meldete ebenfalls Ende April ein Spaziergänger einen toten Rotmilan.
Köder enthielt verbotenes Insektengift
Bei einer Untersuchung des Fleischköders und der Greifvögel seien Rückstände des Insektizids Carbofuran nachgewiesen worden, erklärte ein Polizeisprecher am Freitag. Das Insektenschutzmittel ist in Deutschland verboten und für Vögel und Menschen sehr gefährlich. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Der Verein "Komitee gegen den Vogelmord" hat eine Belohnung von 5.000 Euro für Informationen ausgesetzt, die zur Aufklärung des Falls führen. Hinweise nimmt die Polizei in Peine entgegen.
Tötung von Greifvögeln ist eine Straftat
Wer wildlebende Greifvögel gezielt tötet, begeht eine Straftat nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Erst Anfang der Woche war bekannt geworden, dass ein Jäger aus dem Emsland zu einer Geldstrafe verurteilt wurde, weil er einen Habicht erschlagen hatte. Der Strafbefehl ist inzwischen rechtskräftig.