Sechs Bewerber wollen früheres Gefängnis in Göttingen kaufen
Seit 16 Jahren steht eine ehemalige Justizvollzugsanstalt in Göttingen leer. Die Stadt will das Gebäude in der Innenstadt verkaufen. Nun sind sechs Bewerbungen von potenziellen Käufern eingegangen.
Laut einer Stadtsprecherin sind die Angebote sehr unterschiedlich und zeigen verschiedene Nutzungsideen auf. Alle Bewerber gingen demnach von einem siebenstelligen Investitionsbetrag aus. Bis Samstagvormittag konnten Interessenten ihre Angebote bei der Stadt Göttingen einreichen. Als "denkmalgeschützte Immobilie mit Charme und Potenzial in exzellenter Innenstadtlage" wird das Gebäude von 1836 auf der Immobilienseite der Stadt angeboten. Laut Exposé geht es um 1.274 Quadratmeter Nutzfläche - auf drei Stockwerken. Das Mindestgebot liegt bei 140.000 Euro. Wer den Zuschlag erhält, soll am Ende der Verwaltungsausschuss entscheiden.
Mehrere Einschränkungen für potenzielle Käufer
Für mögliche Käufer des vermeintlichen Schnäppchens gibt es allerdings mehrere Haken: Das ehemalige Gefängnis ist laut Experten in mangelhaftem Zustand. So funktionieren etwa Wasser, Abwasser und Strom nicht, auch die Fenster sind nur einfach verglast. Hinzu kommt: Das klassizistische Gebäude steht unter Denkmalschutz, weswegen beispielsweise die Gitterstäbe an den Fenstern dranbleiben müssen. Darüber hinaus verlangt die Stadt Göttingen ein Konzept, wie das Gebäude genutzt und der Umbau finanziert werden kann.
Ex-JVA sollte schon als Hostel genutzt werden
Unter den sechs Bewerbern ist laut der Stadt Göttingen auch ein Verein aus Göttinger Initiativen. Er sammelt Spenden, um das ehemalige Gefängnis zu kaufen. Der Plan: Ein "Soziales Zentrum". Seit dem Leerstand gab es schon mehrere Ideen für die Weiternutzung des Gebäudes: Die Stadt plante dort einst ein Museum, später wollten Interessenten ein Hostel oder Co-Working-Spaces einrichten - doch die Pläne zerschlugen sich.