"Rainbow Family" will gegen Landkreise Göttingen und Goslar klagen
Mitglieder der "Rainbow Family", die illegal auf einer Wiese bei Bad Grund campieren, wollen eine Sammelklage gegen die Landkreise Göttingen und Goslar prüfen. Dabei geht es unter anderem um das Abschleppen von Autos.
Ein Sprecher des Landkreises Göttingen sagte dem NDR Niedersachsen, bis zuletzt seien weiterhin Zelte konfisziert, Autos abgeschleppt und Ordnungswidrigkeits- und Bußgeldverfahren gegen das Treffen der Hippie- und Alternativgemeinschaft eingeleitet worden. Am Donnerstag hatte ein Sprecher der "Rainbow-Family" gegenüber NDR Niedersachsen erklärt, er habe deswegen bereits einen Rechtsanwalt eingeschaltet. Am Freitag erklärte er dann, dass man derzeit noch nach Anwälten suche, die eine Sammelklage vorbereiten könnten. Der Sprecher betonte, die Mitglieder des Camps seien fest entschlossen, gegen die Maßnahmen vorzugehen.
Ziel: "Den Ort sauberer hinterlassen, als wir ihn vorgefunden haben"
Viele Menschen aus dem illegalen Zeltlager bei Bad Grund im Harz wollen offenbar abreisen. Das zumindest hat ein Teilnehmer angekündigt. "Die Menschen verlassen das Camp freiwillig oder unfreiwillig", sagte Teilnehmer Thomas T. der Deutschen Presseagentur (dpa). Einige Menschen haben laut T. Platzverweise erhalten, andere hätten das Camp bereits in den vergangenen Tagen verlassen. Das Mitglied der "Rainbow Family" geht davon aus, dass bis zum Neumond am Dienstag ein harter Kern von 500 Teilnehmern bleiben werde. 50 bis 100 Menschen würden noch einige Tage länger vor Ort bleiben, um das Gebiet aufzuräumen. "Unser Ziel ist, es den Ort sauberer zu hinterlassen, als wir ihn ursprünglich vorgefunden haben", sagte T. Außerdem planen die Teilnehmenden, Bäume vor Ort zu pflanzen, sagte der Sprecher der "Rainbow Family" dem NDR.
Betretungs- und Aufenthaltsverbot bis zum 4. September
Der zuständige Landkreis Göttingen wollte noch nicht bestätigen, dass sich das Camp allmählich auflöse. Geschätzt seien noch bis zu 800 Menschen vor Ort. Angesichts des nicht angemeldeten "Rainbow"-Camps hatten die Landkreise Göttingen und Goslar zunächst das Betretungs- und Aufenthaltsverbot zwischen Bad Grund und Clausthal-Zellerfeld bis zum 4. September verlängert. Die Mitglieder der sogenannten "Rainbow-Family" zelten auf einem 200 Hektar großen Bereich eines Landschaftsschutzgebietes.