Prozess um Auftragsmord: Mutter und Tochter schweigen
Im Prozess um einen mutmaßlichen Auftragsmord in Wolfenbüttel haben Mutter und Tochter zum Auftakt geschwiegen. Sie sollen einen Killer bezahlt haben, den Ex-Partner der Tochter zu töten.
Die Verteidiger der Frauen erklärten am Mittwoch vor dem Landgericht Braunschweig, dass beide von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen. Die 69 Jahre alte Frau und ihre 41 Jahre alte Tochter sind wegen versuchter Anstiftung zum Mord angeklagt: Sie sollen in Wolfenbüttel einen 33-Jährigen mit dem Mord am Ex-Partner der Tochter beauftragt haben. Hintergrund ist laut Anklage ein Sorgerechtsstreit um ein gemeinsames Kind. Die 41-Jährige wollte offenbar nicht, dass der Mann ein Sorge- und Umgangsrecht bekommt. Zudem sollte der Ex-Partner laut Strafverfolger dafür bestraft werden, dass er seine Partnerin geschlagen und rund 100.000 Euro aus dem Vermögen verspielt hatte.
Mutter spricht Stammkunden ihres Restaurants an
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollen die Frauen dem vermeintlichen Auftragsmörder 17.000 Euro für die Tat gegeben haben, dieser habe den Auftrag zum Schein angenommen. Den Angaben zufolge kannte der Mann den ehemaligen Lebensgefährten der Tochter nicht. Die Mutter soll Kontakt zu dem Stammkunden ihres Restaurants in Wolfenbüttel aufgenommen haben, um herauszufinden, ob dieser einen Menschen töten würde.
Vermeintlicher Auftragskiller meldet sich bei Polizei
Die Tochter soll ihm dann anschließend zwei Fotos, einen handschriftlichen Zettel mit Namen und Adresse sowie den Schichtplan ihres Ex-Partners übergeben haben. Ende November habe sich der vermeintliche Auftragsmörder an die Polizei gewandt und das Geld übergeben. Die Polizei überwachte daraufhin ein Gespräch zwischen ihm und der 41-Jährigen. Darin habe die Frau ihn direkt gebeten, ihrem ehemaligen Partner in Herz, Mund und Kopf zu schießen. Der Tod würde auch die Mutter erfreuen, soll sie gesagt haben. Beide Frauen wurden Anfang Dezember festgenommen und sitzen seitdem in Untersuchungshaft.
Am kommenden Mittwoch soll der Prozess weitergehen. Erwartet wird auch der vermeintliche Auftragsmörder, der als Zeuge aussagen soll.