Prozess gegen Ex-VW-Betriebsratschef: Osterloh muss vor Gericht
Das Landgericht Braunschweig hat ein Strafverfahren gegen den ehemaligen VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh eröffnet. Es geht um Beihilfe zu mutmaßlich überhöhten Betriebsratsvergütungen.
"Das Hauptverfahren ist durch Beschluss der Kammer eröffnet und die Anklage der Staatsanwaltschaft Braunschweig zur Hauptverhandlung zugelassen worden", teilte ein Sprecher des Landgerichts mit. Neben dem 68-Jährigen gibt es demnach noch einen weiteren Angeklagten. Gegen beide werde separat verhandelt, so der Gerichtssprecher. Konkret werde ihnen Beihilfe zur Gewährung möglicherweise überhöhter Vergütungen in drei Fällen vorgeworfen. Termine für die Verhandlung gibt es laut Gericht noch nicht. Osterloh wollte sich zunächst nicht zu dem Strafverfahren äußern. Zuerst hatte die "Braunschweiger Zeitung" am Montag berichtet.
Osterloh war in altem Verfahren als Zeuge geladen
Hintergrund ist ein Verfahren, das 2021 am Landgericht verhandelt worden war und nun neu aufgerollt werden muss. Vier VW-Personalmanager waren damals angeklagt: Ihnen wurde vorgeworfen, Betriebsräten zu hohe Vergütungen bewilligt zu haben. Das Landgericht Braunschweig sprach damals alle vier Beschuldigten frei. Allerdings hob der Bundesgerichtshof das Urteil 2023 auf - deshalb muss erneut verhandelt werden. In dem damaligen Verfahren ging es auch um die Bezahlung Osterlohs - er war als Zeuge geladen. Der 68-Jährige war von 2005 bis 2021 Vorsitzender des VW-Betriebsrats und wurde dann Vorstandsmitglied der VW-Lkw-Tochter Traton (MAN, Scania). Seit 2023 ist Osterloh im Ruhestand.