Primatenzentrum: Zahl der Affenversuche fast unverändert
Die Anzahl der Tierversuche am Deutschen Primatenzentrum (DPZ) in Göttingen ist in den vergangenen Jahren nahezu konstant geblieben. Das geht aus einer kleinen Anfrage im Landtag hervor.
Seit dem Jahr 2019 wurden im Schnitt jährlich 98 Affen bei Tierversuchen eingesetzt. Im vergangenen Jahr waren es zum Beispiel 92. Diese Zahlen gehen aus einer kleinen Anfrage des CDU-Agrarpolitiker Marco Mohrmann an die Landesregierung hervor. Demnach hatten die Tiere zuletzt meistens Einsätze in der Infektionsforschung, es folgten Experimente in den Bereichen Neurowissenschaften und Herz/Kreislauf. Deutlich zurückgegangen seien die Einsätze für Experimente im Bereich der Organsysteme.
79 Primaten eingeschläfert
Insgesamt wurden im Jahr 2023 laut der Antwort des Ministeriums 79 Primaten eingeschläfert, in den meisten Fällen starben sie geplant im Rahmen von Tierversuchen. Laut Ministerium wurden für die Versuche Büschelaffen, Rhesusaffen, Javaneraffen und Paviane verwendet. Sie stammten demnach zum größten Teil aus eigener Zucht, einige seien allerdings auch zugekauft worden.
Tierversuche an Affen sind selten
Generell gelten Tierversuche an Affen als eher selten. Deutschlandweit machen sie nach Angaben des niedersächsischen Wissenschaftsministeriums weniger als 0,1 Prozent aller Tierversuche aus.
DPZ gilt als vorbildhaft
Das Deutsche Primatenzentrum, das im internationalen Vergleich laut Wissenschaftsministerium als mittelgroß gilt, ist seit 1977 im Bereich der Grundlagenforschung tätig. An den Affen werde nur dann geforscht, wenn keine alternativen Versuche möglich seien, heißt es in der Antwort auf die Landtagsanfrage. Der Bund und das Land Niedersachsen seien je zur Hälfte an der Einrichtung beteiligt. Die Forschung dort werde "überaus verantwortungsvoll durchgeführt", liefere hohe Erkenntnisgewinne und habe einen übergeordneten gesellschaftlichen Nutzen, so das Ministerium.