Ein Rauchmelder hängt in einer Wohnung an der Decke. © picture alliance / photothek.de Foto: Thomas Trutschel

Mieterbündnis Braunschweig protestiert gegen Vonovia-Rauchmelder

Stand: 15.03.2025 12:55 Uhr

Das Mieterbündnis und der Mieterverein Braunschweig kritisieren neue Rauchmelder, die das Immobilienunternehmen Vonovia einbauen lassen will. Am Samstagvormittag veranstaltete das Bündnis eine Protestkundgebung.

Die Mitglieder des Mieterbündnisses Braunschweig wehren sich gegen den Einbau von neuen Rauchmeldern in ihren Vonovia-Wohnungen. Die neuen Geräte können laut Vonovia nicht nur Rauch detektieren, sondern auch Kohlenmonoxid oder Luftfeuchtigkeit und Temperatur messen. Jost Messerschmidt vom Mieterbündnis Braunschweig ist besorgt, dass die Mieter damit überwacht werden könnten und bezeichnet den Rauchmelder als "Spionagegerät". Wie warm es im Wohnzimmer ist, gehe niemanden etwas an. Er befürchtet, dass die Schuld auf die Mieter geschoben würde, wenn zum Beispiel Schimmel in der Wohnung entstünde.

Vonovia weist Vorwürfe zurück

Das Unternehmen verteidigt sich. Durch die neuen Rauchmelder sollten nicht Erkenntnisse über die Mieter gesammelt werden. Die Sicherheit werde erhöht und Energie gespart. Wenn die Geräte ausgeliefert werden, ist die Funkfunktion deaktiviert. Nur mit dem Einverständnis der Mieterinnen und Mieter würden Daten gesammelt und gespeichert. Bei den Rauchmeldern, die Vonovia in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg eingebaut hatte, gab es diese Regelung noch nicht. Auch dort äußerten Mieterverbände Bedenken.

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Das Sammeln der Daten von Mieterinnen und Mietern sieht auch Sandra Gruszka, die Geschäftsführerin des Mietervereins Braunschweig, kritisch. Ihre Empfehlung an die Mieter lautet, der Datenschutzerklärung von Vonovia nicht zuzustimmen. Dann würden keine Daten gesammelt. Den Einbau der Warnmelder sollten die Betroffenen jedoch dulden. Eine weitere Sorge der Mieterinnen und Mieter: die Kosten für den Einbau der Geräte. Für Vonovia sei dies eine Modernisierung, was dem Unternehmen erlaube, diese Kosten auf die Mieter zu übertragen. Ob das zulässig ist, müssten Gerichte entscheiden, sagt Gruszka.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 14.03.2025 | 15:00 Uhr

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