Lückenschluss der A39: Wann kommt die Ortsumgehung bei Ehra?
Das Geld für die Ortsumfahrt Ehra (Landkreis Gifhorn) steht bereit, trotzdem könnte der Lückenschluss der A39 zwischen Wolfsburg und Lüneburg weiter auf sich warten lassen - Naturschützer haben Klage eingereicht.
Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr stelle die erforderlichen Mittel für die Landes- und die Bundesstraße zur Verfügung, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums. Baubeginn werde voraussichtlich im Frühjahr sein. "Wir tun alles in unserer Macht Stehende, um dieses wichtige Infrastrukturprojekt im Zuge des Lückenschlusses der A39 zügig in die Umsetzung zu bringen", sagte Verkehrsminister Olaf Lies (SPD). Durch die Freigabe der Mittel könne die Autobahn GmbH ihre Ausschreibungen noch in diesem Jahr veröffentlichen. Mit einem Baubeginn werde im Frühjahr 2025 gerechnet, teilte das Ministerium am Donnerstag mit.
Naturschützer klagen gegen Beschluss
Unmittelbar nach Bekanntgabe der Mittelfreigabe hat die Naturschutzorganisation BUND Niedersachsen beim Bundesverwaltungsgericht Klage gegen den geänderten Planfeststellungsbeschluss des 7. Abschnitts der A39 eingereicht. Nach Auffassung der Umweltschützer wurden auch in dem neuen Beschluss unter anderem die Auswirkungen des Neubaus auf das globale Klima nicht berücksichtigt. Darüber hinaus sei zu befürchten, dass sich der Zustand angrenzender Gewässer durch den Autobahnbau verschlechtere.
Baupläne durch Bundesverwaltungsgericht im Jahr 2019 gestoppt
Bereits 2019 hatte das Bundesverwaltungsgericht Baupläne für den südlichen Abschnitt des rund 106 Kilometer langen Neubau der A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg gestoppt. Zuletzt lag beim Landkreis Gifhornder neue Planfeststellungsbeschluss öffentlich aus. Darin soll sichergestellt sein, dass in dem 14,2 Kilometer langen Abschnitt zwischen Weyhausen und Ehra-Lessien kein belastetes Regenwasser von den Fahrbahnen ins Grundwasser sickert.
Teilabschnitt kostet mehr als 200 Millionen Euro
Der geplante A39-Abschnitt umfasst die Auffahrten Weyhausen und Ehra-Lessien sowie die Tank- und Rastanlage "Tappenbecker Moor". Die Kosten liegen laut Ministerium voraussichtlich bei mehr als 200 Millionen Euro. Wegen der bereits im Vorfeld befürchteten Klagen von Naturschutzverbänden gegen die Pläne setzte das Ministerium den Sofortvollzug für den Autobahnabschnitt aus, bis ein konkreter Baubeginn feststeht. Damit könne es zunächst keine Eilverfahren geben, so ein Ministeriumssprecher.