Krise ade? Volkswagen verdient eine Milliarde mehr
Es ist dieses Mal nicht das gut laufende China-Geschäft, von dessen Dynamik das Quartalsergebnis des VW-Konzerns lebt. Die heute vorgestellten Zahlen für die ersten drei Monate verdankt Volkswagen vielmehr dem starken europäischen Automarkt. Unter dem Strich verdiente der Dax-Konzern im ersten Quartal 3,4 Milliarden Euro, und damit eine Milliarde mehr als noch im Jahr zuvor. Im Vorjahreszeitraum hatte der Gewinn trotz der finanziellen Folgen der Dieselkrise immer noch beachtliche 2,4 Milliarden Euro betragen. Heute nun konnte Konzernchef Matthias Müller verkünden, dass "die gute Entwicklung der Konzernmarken, die Einführung neuer Produkte und ein solides Ergebnisniveau in Westeuropa" sich positiv ausgewirkt hätten.
Sparbemühungen zahlen sich aus
Der Umsatz stieg im ersten Quartal um 10,3 Prozent auf 56,2 Milliarden Euro. Schon Mitte April hatte VW bekanntgegeben, dass der Gewinn vor Zinsen und Steuern um knapp 28 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro geklettert war. VW begründete dies mit gut ankommenden neuen Modellen wie dem Tiguan und den Sparbemühungen bei der Kernmarke VW. Der Konzern lieferte aber etwas weniger Autos an Kunden aus. Die Zahl sank um 0,5 Prozent auf 2,495 Millionen. Volkswagen hatte mit einer Software Abgastests bei weltweit elf Millionen Dieselfahrzeugen manipuliert, dabei ging es um Werte des gesundheitsschädlichen Stickoxids.
Mehr Autos von Kernmarke verkauft
Für das Gesamtjahr 2017 bestätigte der Konzern die Prognose: Der Umsatz solle um bis zu vier Prozent zulegen. Im vergangenen Jahr hatten die Erlöse bei 217,3 Milliarden Euro gelegen. Volkswagen beschäftigt aktuell knapp 633.000 Mitarbeiter, ein Plus von einem Prozent. Die lange Zeit gewinnschwache VW-Kernmarke erzielte im ersten Quartal ein operatives Ergebnis von 869 Millionen Euro, nach 73 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Die Kernmarke machte aber weniger Umsatz, weil der Konzern einige Importeursgesellschaften, die auch Autos anderer Konzernmarken vertreiben, nicht mehr zur Kernmarke zählt. Der Umsatz sank zudem um 24 Prozent auf 19 Milliarden Euro.