Göttingen lässt drei Millionen Euro für Theatersanierung verfallen
Die Stadt Göttingen hat drei Millionen Euro Bundesmittel für die Sanierung des Otfried-Müller-Hauses verfallen lassen. Das musste Kulturdezernentin Anja Krause, die das Amt von Oberbürgermeisterin Petra Broistedt (SPD) im April vergangenen Jahres übernahm, im Kulturausschuss einräumen. Als Grund führt die Stadt auf Anfrage des NDR in Niedersachsen Widersprüche bei der Planung und den Fördervorgaben an. "Aufgrund dieser Widersprüche konnte eine Sanierung nicht früher beginnen, um etwa die Fördermittel früher abzurufen", so ein Stadtsprecher. Man versuche nun zu klären, ob es eine Verlängerungsoption für die Bundesmittel gibt. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Fritz Güntzler wirft der Stadt "Versagen auf ganzer Linie" vor. Nach der Kostenexplosion bei der Stadthalle Göttingen sei das nun "das nächste Desaster". Güntzler und der verstorbene SPD-Politiker Thomas Oppermann hatten sich 2016 für die Förderung eingesetzt. Der Sanierungsbedarf für das Otfried-Müller Haus war damals auf sechs Millionen Euro beziffert worden. Inzwischen geht die Stadt Göttingen von 25 Millionen Euro aus.