Eklat bei VW - und nun plötzlich Harmonie?
Es geht schon lange heiß her zwischen Bernd Osterloh und Herbert Diess. Osterloh, Vorsitzender des Betriebsrats bei Volkswagen, will bei den Sparanstrengungen des Autobauers so viel wie möglich für die Beschäftigten herausholen. Diess, VW-Markenchef, verfolgt dagegen offenbar eine harte Linie. Der Betriebsrat wirft ihm vor, sich nicht an den sogenannten Zukunftspakt - die Sparkurs-Vereinbarungen - zu halten. Anfang Februar soll die Auseinandersetzung der beiden einen neuen Höhepunkt erreicht haben.
Osterloh wollte Diess ausladen
Das Magazin "Der Spiegel" berichtet in seiner aktuellen Ausgabe, dass sämtliche Arbeitnehmervertreter eine Sitzung des VW-Aufsichtsrats boykottiert hätten. Provoziert wurde der Eklat dem Bericht zufolge vom Betriebsrat. Dieser habe von Volkswagen-Vorstandschef Matthias Müller verlangt, Markenchef Diess von der Aufsichtsratssitzung auszuschließen. Wenig überraschend lehnte Müller ab: Der Vorstand werde vollständig teilnehmen. Daraufhin blieben stattdessen die Vertreter der Arbeitnehmer der Sitzung fern, wie das Blatt schreibt.
Streithähne sollen sich vertragen haben
Nach dieser deutlichen Absage an Gespräche mit dem Markenchef folgt nun die erstaunliche Mitteilung, Osterloh und Diess hätten sich vertragen. Dem Bericht zufolge haben sie sich "verständigt, wie sie Streitpunkte künftig klären wollen". Plötzlicher Friede mitten in Zeiten des Zukunftspakts, harmonisches Händeschütteln bei der nächsten Aufsichtsratssitzung? Möglicherweise - oder bald ein neuer Bericht über eine weitere Eskalation.