VIDEO: Göttingen: Letzte Vorbereitungen für Bombenentschärfung (11.10.2024) (1 Min)

Drei Bomben in Göttingen kontrolliert gesprengt

Stand: 12.10.2024 18:20 Uhr

Auf dem Schützenplatz in Göttingen sind am Samstagnachmittag drei Blindgänger kontrolliert gesprengt worden. Laut Stadt konnten sie nicht entschärft werden. Das Sperrgebiet wurde am Abend freigegeben.

Schutt und Rauch fliegen nach einer Sprengung einer Bombe in Göttingen in die Luft. © Stefan Rampfel/dpa Foto: Stefan Rampfel
Der Moment der Sprengung um 16.45 Uhr.

Bei den Blindgängern handelte es sich um drei Zehn-Zentner-Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg, die dicht beieinander lagen. Um 16.45 Uhr wurden sie fast zeitgleich gezündet. Die Explosion sei im ganzen Stadtgebiet zu hören gewesen, berichten NDR Reporter vor Ort. Die Stadt Göttingen spricht von einer "sehr heftigen" Detonation. Das Sperrgebiet ist nach Angaben der Stadt um kurz nach 18 Uhr freigegeben worden. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Weststadt können wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Zuvor hatten Erkundungsteams das Gebiet nach der Sprengung auf mögliche Gefahrenstellen überprüft.

Fast 11.000 Menschen mussten Wohnungen verlassen

Drei Sprengmeister waren den Angaben zufolge im Einsatz. Sie wurden von zwei Munitions-Facharbeitern unterstützt. Wegen der Sondierung und anschließenden Sprengung der Bomben mussten fast 11.000 Anwohnerinnen und Anwohner am frühen Morgen ihre Wohnungen verlassen. Mehrere Male wurde der Einsatz der Kampfmittelbeseitiger unterbrochen: Personen befanden sich verbotenerweise im Evakuierungsgebiet und wurden von der Polizei herausgeholt.

Auch Bahnverkehr von Bombenräumung betroffen

Auch der Zugverkehr war am Samstag von der Sprengung betroffen: Fernzüge umfuhren die Stadt, es kam dadurch zu kleineren Verspätungen. Statt Regionalzügen war Schienenersatzverkehr im Einsatz. Die Busse steuerten den Albaniplatz nahe der Innenstadt an und fuhren von dort zum jeweils nächstgelegenen Bahnhof außerhalb der Stadt.

Container-Burg für Kampfmittelbeseitigung

An der Arena in Göttingen stehen Container. © Swen Pförtner/dpa Foto: Swen Pförtner
Die Fundorte lagen nah an der Arena.

Für Göttingen war es die sechste größere Bombenräumung innerhalb von fünf Jahren. Anders als sonst lagen die Punkte sehr nah an einer Arena und dem Basketballzentrum. Um die Schäden an den umliegenden Gebäuden so gering wie möglich zu halten, wurden auch diesmal mit Wasser gefüllte und aufeinander gestapelte Container um die Verdachtspunkte herum platziert. Während der Vorbereitung des Einsatzes wurde außerdem das Grundwasser um die Punkte herum abgesenkt, damit die Kampfmittelexperten diese besser untersuchen konnten.

Neben dem Haupteingang der Arena wurde nach Angaben der Stadt eine "Container-Burg" aus insgesamt neun Übersee-Containern errichtet. Diese dienten demnach als Sicherheitsmaßnahme für die Kampfmittelbeseitiger. Von dort aus wurde den Angaben zufolge der gesamte Einsatz koordiniert und auch die Sprengung der drei Blindgänger eingeleitet.

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Ein Banner mit der Aufschrift "Bombenverdacht in der Weststadt" ist als Sichtschutz vor Containern am westlichen Schützenplatz in Göttingen befestigt. © picture alliance/dpa | Swen Pförtner Foto: Swen Pförtner

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 12.10.2024 | 17:00 Uhr

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Göttingen

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