Diebstahl im Millionenwert bei VW: Sechs Männer verurteilt
Sechs Männer haben im VW-Logistikzentrum Harvesse im Landkreis Peine Autoteile im Wert von rund zwei Millionen Euro gestohlen. Das Landgericht Braunschweig sprach am Mittwoch die Urteile.
Die Richter maßen den Angeklagten unterschiedliche kriminelle Energie zu. Das verkündete Strafmaß lag zwischen acht Monaten auf Bewährung und einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten. Die höchsten Strafen bekamen die drei Haupttäter. Den Männern im Alter zwischen 40 und 56 Jahren wurde von der Staatsanwaltschaft schwerer Bandendiebstahl vorgeworfen. Die Angeklagten hatten zu Beginn des Prozesses vor der Strafkammer eingeräumt, jeweils in bestimmten Funktionen an den Diebstählen beteiligt gewesen zu sein, was sich strafmildernd ausgewirkt haben dürfte.
Auf der Anklagebank saßen zwei Unternehmer, zwei Lkw-Fahrer einer Spedition, die für Volkswagen tätig ist, und zwei weitere Männer. Von 2019 bis 2020 sollen sie in zwölf Fällen diverse wertvolle Autoteile aus dem VW-Logistikzentrum gestohlen und anschließend gewinnbringend ins Ausland verkauft haben. Laut Anklage sind sie dabei systematisch und im großen Stil vorgegangen. Zu ihrer Motivation erklärten die Angeklagten, dass sie schlicht die Gelegenheit genutzt hätten, die Autoteile zu stehlen.
Täter gingen professionell vor
Nachts haben die Angeklagten laut Staatsanwaltschaft containerweise Diebesgut entwendet. Neben der regulären Lieferung wurde demnach auch die "Zusatzbestellung" in die Sattelzüge verladen. Außerhalb des Logistikzentrums sei die Beute umgeladen worden. Um die Abweichung von der normalen Strecke der Sattelzüge zu verschleiern, soll sogar die GPS-Verbindung gestört worden sein.