Braunschweig: Zwei Waldbrand-Löschflugzeuge kommen - etwas später
Die Stationierung der zwei Löschflugzeuge am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg verzögert sich. Eigentlich sollten die Maschinen des Typs AT 802 jetzt in Niedersachsen einsatzbereit sein.
Nun werden sie - aller Voraussicht nach - erst in der kommenden Woche bereitstehen, wie Niedersachsens Innenministerium auf Anfrage des NDR Niedersachsen mitteilte. Sie seien auf dem Weg nach Niedersachsen, aber anders als zunächst geplant, nicht am 15. Juni da. Wegen der teilweise langen Anflugwege würden etwa schlechte Wetterbedingungen zu einer Beeinträchtigung der Transporte führen, heißt es weiter. Die Flugzeuge sollen im Kampf gegen Waldbrände helfen. Die Brände im Harz im vergangenen Jahr hatte gezeigt, welche Gefahr von Vegetationsbränden ausgeht. Auch das Feuer am Brocken vor einer Woche hielt die Rettungskräfte in Atem.
Löschflugzeuge werden auch in Europa eingesetzt
Die Flugzeuge werden dem Ministerium zufolge im Rahmen der sogenannten rescEU-Flotte genutzt. Das bedeutet, dass sie je nach Bedarf in Deutschland und Europa eingesetzt werden. "Die effektive Prävention und Bekämpfung von Waldbränden wird allein aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels immer wichtiger werden - in Niedersachsen, in Deutschland und in ganz Europa", sagte Innenministerin Daniela Behrens (SPD). Laut ihrem Ressort erfolgt die Alarmierung der rescEU-Einheiten einem strikten Meldeweg: "So entscheidet das Emergency Response Coordination Center (ERCC) in Brüssel/Belgien im Rahmen des Union Civil Protection Mechanism (UCPM), in welchen Einsatz die Löschflugzeuge geschickt werden." Für das Land Niedersachsen ist das Kompetenzzentrum Großschadenslagen (KomZ) im Innenministerium zentrale Anlaufstelle.
Weitere Standorte in Leer-Papenburg und Faßberg im Gespräch
Eine Maschine wiegt mit Löschwasser 7,5 Tonnen. Den Betrieb übernimmt ein Dienstleister, die Kosten betragen laut Innenministerium insgesamt 1,9 Millionen Euro. Neben dem Flughafen Braunschweig-Wolfsburg soll es auch zwei weitere Standorte für die beiden Flugzeuge geben. Dazu stehe das Land noch in Gesprächen mit dem Flugplatz Leer-Papenburg und mit der Bundeswehr mit Blick auf den Fliegerhorst Faßberg, hieß es.
Feuerwehrverband: Waldbrandbekämpfung muss verbessert werden
Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) hält die Stationierung der beiden Flugzeuge in Niedersachsen für sinnvoll - dennoch gibt es Kritik. Deutschland sei im Kampf gegen Waldbrände schlecht aufgestellt, so der Verband. Das größte Problem für die Feuerwehren vor Ort seien die bürokratischen Strukturen, damit sie überhaupt die Hilfe von Löschflugzeugen oder Hubschraubern anfordern können. Dadurch würde wertvolle Zeit verloren gehe, sagt Ulrich Cimolino, Leiter des Arbeitskreises Waldbrand im DFV. Neben der nicht vorhandenen Übersicht über den Bestand von Löschflugzeugen und Hubschraubern müsse auch die Ausbildung zur Waldbrandbekämpfung verbessert und vereinheitlicht werden.