Bau von geplantem Frauenhaus in Holzminden verzögert sich
Tausende Plätze fehlen bundesweit in Frauenhäusern. Ein im Bau befindliches Frauenhaus in Holzminden könnte im Weserbergland die Lage verbessern - doch die Fertigstellung verzögert sich. Seit Monaten gilt ein Baustopp.
Grund sind bislang nicht ausgezahlte zusätzliche Fördermittel in Höhe von rund einer Million Euro. Das Bundesamt für Familien (BAFzA) in Köln hält diese seit Monaten zurück, wie der Holzmindener Bürgermeister Christian Belke (parteilos) dem NDR Niedersachsen sagt. Das Amt verweise auf den Bundeshaushalt - erst wenn dieser verabschiedet sei, könnten die Fördermittel fließen.
Holzminden: Bürgermeister fühlt sich vorgeführt
Belke kann das nicht nachvollziehen. Seit mehreren Monaten gebe es Telefonate und Videokonferenzen mit dem BAFzA. Er und sein Team fühlen sich vorgeführt. Seine Sorge: Wenn sich die Auszahlungen weiter verzögern, sei ungewiss, ob das Haus überhaupt fertig wird. Das Förderprogramm laufe nur bis zum Ende des nächsten Jahres, so der Bürgermeister.
Baustopp wegen verrotteter Balken
Das BAFzA hatte bereits vor zwei Jahren Fördermittel für den Bau überwiesen. Weil bei Arbeiten aber verrottete Balken entdeckt worden waren, haben sich die Sanierungsarbeiten verteuert. Um weiterbauen zu können, wollen die Holzmindener mehr Geld. Das BAFzA will sich zu dem laufenden Verfahren nicht äußern. Nur so viel: Sie seien sehr zuversichtlich, dass das Projekt erfolgreich umgesetzt werde, sagte ein Behördensprecher.