Atommülllager Asse: Gegner kritisieren Pläne für breitere Straße
Um den Atommüll aus dem maroden Lager Asse im Landkreis Wolfenbüttel nach einer Bergung abtransportieren zu können, gibt es Pläne für den Ausbau einer Straße. Das ruft Umweltschützer auf den Plan.
Nach Angaben eines Dachverbands mehrerer Bürgerinitiativen will die zuständige Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) die Kreisstraße um mehr als das Dreifache verbreitern lassen - von 5,40 Meter auf 17 Meter. Der Ausbau würde Natur- und Landschaftsschutzgebiete an der Asse in Mitleidenschaft ziehen, erklärte der Asse II-Koordinationskreis. Die Schwertransporte mit Salz, Erde und Atommüll sollten besser per Zug transportiert werden. Da zwischen Wendessen und der Schachtanlage bereits Gleise lägen, sei der Straßenausbau zudem unnötig. Der Dachverband der Bürgerinitiativen veröffentlichte einen Vertragsentwurf zwischen der BGE und dem Landkreis Wolfenbüttel, der am Montag im Umweltausschuss des Kreistages beraten werden soll.
Rund 126.000 Fässer radioaktiver Abfall
Die BGE wolle sich immer weitere Ermächtigungen geben lassen, so der Dachverband. Dabei sei die Rückholung des Atommülls noch nicht beantragt, geschweige denn genehmigt. Zwischen 1967 und 1978 wurden in dem ehemaligen Salzbergwerk rund 126.000 Fässer mit radioaktiven Abfällen eingelagert. Weil die Anlage instabil ist, sollen die Behälter nach Möglichkeit herausgeholt werden.