Zwischenlager Asse: Lemke sieht keinen schnellen Kompromiss
Beim Besuch in der Asse hat Bundesumweltministerin Lemke (Grüne) die Lager-Bedingungen der Atommüll-Fässer im Bergwerk als "absolut inakzeptabel" bezeichnet. Bei der Standort-Frage vermied sie klare Worte.
Bei einer teilweise emotionalen Bürgerversammlung an der Asse war die Bundesumweltministerin am Donnerstag bemüht, die Wogen zu glätten. Sie wolle sich um die Sorgen der Kritiker kümmern, sagte Steffi Lemke und betonte, dass sie in den Dialog treten und zuhören will. Es war der erste Besuch der Grünen-Politikerin seit ihrem Amtsantritt.
"Ich habe kein alternatives Zwischenlager in der Tasche"
In der für Anwohner und Bürgerinitiativen zentralen Frage nach einem anderen Standort für ein Zwischenlager abseits der Asse gab es keinen Durchbruch. "Ich habe kein alternatives Zwischenlager in der Tasche", sagte Lemke. Die Ministerin betonte stattdessen, dass man dafür Sorge tragen müsse, dass der Atommüll so verantwortlich wie nur irgend möglich wieder herausgeholt und gelagert werde - so lange bis er in ein Endlager könne.
Fässer sollen nach Bergung nahe der Asse zwischengelagert werden
Seit Jahrzehnten lagern 126.000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktivem Atommüll in der Asse. Weil das ehemalige Salzbergwerk nicht stabil ist und seit Jahren Wasser eindringt, sollen die Fässer raus. Die ersten sollen 2033 aus dem Bergwerk geholt werden. Solange unklar ist, wo ein Atommüll-Endlager entstehen soll, müssen sie zwischengelagert werden. Dazu hatte die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) vor drei Jahren entschieden, einen Standort für ein Zwischenlager in der Nähe der Asse zu suchen.
Atommüll-Zwischenlager an der Asse: Frust in der Region
Vor Ort sorgt das für Widerstand. Umweltschützer und Regionalpolitiker aus der Region warnen vor den Gefahren - und fordern, weiter nach Alternativen zu suchen. Zuletzt war die Situation weiter eskaliert: Aufgrund des Streits über den Standort hatte Bürgerinitiativen den kritischen Begleitprozess beendet.