Abgetrennter Wolfskopf: Minister Meyer verurteilt Aktion
Im Fall des am NABU-Artenschutzzentrum in Leiferde (Landkreis Gifhorn) entdeckten Wolfskopfes laufen die Untersuchungen. Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) verurteilt die Aktion.
Das sagte ein Sprecher des Ministeriums dem NDR in Niedersachsen. Meyer hoffe, dass die Schuldigen zur Rechenschaft gezogen werden. Es sei makaber, den Kopf eines geschützten Tieres ausgerechnet vor dem Artenschutzzentrum abzulegen, so der Sprecher weiter. In Leiferde werden unter anderem verletzte Wildtiere aufgenommen und gepflegt, zudem ist das Artenschutzzentrum in der Umweltbildung aktiv.
Verein setzt für Hinweise 15.000 Euro Belohnung aus
Der Wolfsschutz-Deutschland hat eine Belohnung von 15.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zu dem beziehungsweise den Verantwortlichen führen. Das teilte der Verein auf seiner Website mit. Außerdem stellte der Verein Strafanzeige, wie die Polizei dem NDR Niedersachsen bestätigte. Zunächst waren offenbar keine Hinweise eingegangen. Die Behörde ermittelt wegen Jagdwilderei gegen Unbekannt. Unterdessen untersuchen Experten am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin den Wolfskopf. Dort wird auch der Kadaver eines Wolfs untersucht, der vor etwa zwei Wochen auf einem Pendlerparkplatz in Gifhorn gefunden wurde. Das Tier hatte nach Polizeiangaben Verletzungen am Kopf.
Wolfskopf vor Artenschutzzentrum von Passanten entdeckt
Der abgetrennte Kopf war am Morgen des Karfreitags im Eingangsbereich des Artenschutzzentrums von Passanten entdeckt worden. Auf Fotos, die auf Instagram veröffentlicht wurden und deren Echtheit die Polizei bestätigt hat, ist zu sehen, dass das Maul des Tieres durch einen Stock aufgesperrt wurde. Der zuständige Wolfsberater der Region hatte laut Polizeiangaben bestätigt, dass es sich "tatsächlich um den vollständig abgetrennten Kopf eines Wolfes handelt".
Wolf unter strengem Schutz in Deutschland
Der Wolf steht in Deutschland unter strengem Schutz. Der vorsätzliche Abschuss eines Wolfes ist eine Straftat und wird mit hohen Bußgeldern oder mit bis zu fünf Jahren Gefängnis geahndet. Das Artenschutzzentrum in Leiferde bei Gifhorn wurde vor mehr als 40 Jahren vom Naturschutzbund (NABU) als eine Art Krankenhaus für verletzte Wildtiere eingerichtet. 2022 wurden auf dem Gelände mehr als 3.700 Tiere in 187 Arten gepflegt. Ein Schwerpunkt der Einrichtung liegt auf Vögeln. Zudem kümmert sich der NABU in Leiferde um exotische Wildtiere wie Schildkröten und Schlangen, die wegen Verstoßes gegen die Artenschutz- oder Tierschutzgesetzgebung behördlich beschlagnahmt wurden. Die Tierschützer verstehen das Artenschutzzentrum auch als umweltpädagogische Einrichtung, in der Besucher willkommen sind.