Wildkameras in Wäldern: Forschungsprojekt beobachtet Luchse
Wie viele Luchse leben an der Grenze zwischen Niedersachsen und Hessen? Ein gemeinsames Forschungsprojekt der beiden Bundesländer will dies nun über das Monitoring bestimmter Gebiete herausfinden.
Dafür seien Wildkameras an speziellen Orten in den niedersächsischen Mittelgebirgsregionen Hils und Solling sowie im nordhessischen Reinhardswald installiert worden, wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) mitteilte. An dem Projekt, das bereits im Januar gestartet ist, sind unter anderem der Nationalpark Harz und die Georg-August-Universität in Göttingen beteiligt.
Bislang wenige Luchse im Solling gesichtet
Bisher seien nur wenige Luchse auf den Fotos aus dem Solling entdeckt worden, sagte Roland Pietsch, Leiter des Nationalparks Harz. Es gebe aber Hinweise auf Raubkatzen aus benachbarten Höhenzügen wie Vogler, Ahlsburg und Hils. Im vergangenen Juli konnte der Luchsbestand im Solling durch die Auswilderung eines Weibchens geschützt werden.
Luchsbestand wächst nur langsam
Luchse sind in Deutschland vom Aussterben bedroht. Der Nationalpark Harz hat daher bereits vor rund 25 Jahren damit begonnen, Tiere auszuwildern. Diese hätten sich mittlerweile bis an die Weser ausgebreitet, sagte Pietsch. 2016 habe eine Wildkamera ein erstes Foto von einer Luchsin mit Jungtieren aufgenommen. "Dies zeigt nochmal eindrücklich, das Wiederansiedlungsprojekt im Harz ist ein voller Erfolg und Basis der Luchspopulation inzwischen weit über den Harz hinaus", so der Leiter des Nationalparks Harz. Laut Pietsch wandern die Raubkatzen in andere Gebiete, um sich dort eigene Reviere zu erschließen. Insgesamt gehe die Ausbreitung der Wildtiere jedoch langsam voran, da sie Hindernisse wie Straßen oder baumlose Landschaften nur schwer überwinden.