Weniger Geflüchtete in Niedersachsen - aber noch keine Entspannung

Stand: 08.10.2024 21:25 Uhr

Immer weniger Geflüchtete kommen nach Niedersachsen. Das teilte das Innenministerium am Montag in Hannover mit. Für die Kommunen bedeute das aber keine Entspannung. Es würden weiterhin Unterkünfte benötigt.

In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 seien 14.170 Menschen nach Niedersachsen gekommen, die Zuflucht suchen. Im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres waren es demnach noch 20.570 Geflüchtete. Eine spürbare Entlastung für die Kommunen erwartet die Landesregierung zunächst aber nicht. "Uns ist bewusst, dass der aktuelle Abwärtstrend bei den Zugangszahlen noch nicht zu einer signifikanten Entspannung der Lage in den Kommunen führt", sagte die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens (SPD). Es müssten weiterhin Menschen untergebracht werden. In den kommenden sechs Monaten rechnet das Land mit rund 11.000 Menschen, die dann in den Kommunen untergebracht und versorgt werden müssen.

Behrens versichert Kommunen Unterstützung des Landes

Videos
In Bad Sachsa wird eine Notunterkunft zur Erstaufnahme-Einrichtung umgebaut. © Screenshot
4 Min

Bad Sachsa: Notunterkunft wird Erstaufnahme-Einrichtung

Viele Einwohner und der Bürgermeister sind besorgt, dass die steigende Zahl der Geflüchteten die Stadt überfordert. (07.10.2024) 4 Min

Auch im Monatsvergleich ist ein Trend zu sinkenden Geflüchtetenzahlen erkennbar: Hatten im September 2023 rund 3.670 Menschen in Niedersachsen Schutz gesucht, waren es im September 2024 rund 1.750 Menschen. Behrens mahnte dennoch, es müsse Ziel von Bund und Ländern sein, die Zahl der schutzsuchenden Menschen "nachhaltig zu reduzieren und Geflüchtete in Europa fairer zu verteilen". Niedersachsen tue "alles, um die Kommunen bei der Bewältigung der Lage zu unterstützen: So bauen wir zum Beispiel die Erstaufnahmekapazitäten weiter aus und verteilen Personen mit einer geringen Bleibeperspektive in der Regel nicht auf die Kommunen", so Behrens.

Weitere Informationen
Ein Reisebus steht am Eingangstor der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen in Braunschweig. © NDR

Trotz Protest: Land hält an Flüchtlingsunterkunft in Ahlhorn fest

Die Anlage soll Platz für mehr als 500 Geflüchtete bieten. Der Ort hält Integration für unmöglich und wehrt sich. (04.10.2024) mehr

Geflüchtete verlassen die Landesaufnahmebehörde Niedersachsen am Standort Braunschweig. © picture alliance/dpa Foto: Julian Stratenschulte

Verteilung von Geflüchteten auf Kommunen - Algorithmus soll helfen

Forschende der Unis Hildesheim und Erlangen-Nürnberg haben das Verfahren entwickelt, das Ressourcen und Bedarfe abgleicht. (18.09.2024) mehr

Wer erfolgreich an einem Integrationskurs teilgenommen hat, bekommt ein entsprechendes Zertifikat. © picture alliance / dpa Foto: Sven Hoppe

Weiterhin hohe Nachfrage nach Integrationskursen in Niedersachsen

Rund 31.600 Menschen haben im vergangenen Jahr entsprechende Kurse belegt. Darin werden etwa Sprache und Werte vermittelt. (10.08.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

Hallo Niedersachsen | 08.10.2024 | 19:30 Uhr

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Boris Pistorius spricht in ein Mikrofon © picture alliance/dpa | Sven Hoppe Foto: Sven Hoppe

Pistorius: "Stehe nicht für Kanzlerkandidatur zur Verfügung"

Das erklärte der Verteidigungsminister in einer Videobotschaft. Zuvor bekam er im ARD-DeutschlandTrend deutlich mehr Zustimmung als Kanzler Olaf Scholz. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?