Wegen Lehrermangels: Passende Schulfächer zusammenlegen?
Aufgrund des Lehrermangels schlägt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) vor, Fächer an Schulen in Niedersachsen gemeinsam zu unterrichten. Das Kultusministerium arbeitet bereits daran.
Ein fächerübergreifender Unterricht sei auch pädagogisch sinnvoll, sagte GEW-Landeschef Stefan Störmer, der selbst Biologielehrer ist. Wer sich in Bio etwa mit dem Auge beschäftige, müsse auch erklären, wie Linsen funktionieren - und das sei reine Physik. Genauso passen nach Ansicht der Gewerkschaft Gesellschaftswissenschaften wie Erdkunde, Geschichte und Politik zusammen.
Rund 10.000 Schulbeschäftigte fehlen in Niedersachsen
Die Idee dahinter: Bevor ein Fach wegen einer Personallücke komplett wegfällt, sollten Schulen ihre Lehrerinnen und Lehrer lieber flexibler einsetzen können. Rund 10.000 Schulbeschäftigte fehlen laut GEW in Niedersachsen. Darunter seien rund 7.500 Lehrkräfte, die an Grund-, Haupt- und Realschulen fehlen. "Aus der Not heraus haben viele Schulen einen Gemischtwarenladen, was den Fächerkanon der Lehrkräfte angeht - weil sie in den vergangenen Jahren lieber eine Lehrkraft mit irgendeinem Fach eingestellt haben als gar keine. Jetzt müssen wir die Schulen in die Lage versetzen, die Stundentafel mit diesem Personal zu füllen", so Störmer.
Kultusministerium: Schulen müssen Lerninhalte sicherstellen
An Gesamtschulen sei es bereits jetzt "gelebte Praxis", dass die Fächer Chemie, Biologie und Physik oder Geschichte, Politik und Erdkunde gemeinsam unterrichtet würden, teilte das niedersächsische Kultusministerium mit. Auch Haupt-, Real- und Oberschulen sollen zukünftig die Möglichkeit haben, eine entsprechende Änderung ist bis zum 1. August 2025 geplant. Dennoch: Die Schulen müssten sicherstellen, dass alle vorgeschriebene Inhalte vermittelt würden.