Ein verdrecktes VW Logo an einem Auto auf dem Mitarbeiterparkplatz von VW in Wolfsburg © dpa-Bildfunk

Volkswagen stimmt Belegschaft auf Stellenabbau ein

Stand: 27.11.2023 20:35 Uhr

Der Wolfsburger Autobauer Volkswagen bereitet seine Belegschaft auf Einschnitte beim Personal vor. An dem Stellenabbau führt laut Konzernchef Blume kein Weg vorbei.

"Die Situation ist sehr kritisch", sagte Markenchef Thomas Schäfer am Montag vor 2.000 Vertrauensleuten der IG Metall in Wolfsburg, wie es in einem Beitrag im VW-Intranet heißt. "Ohne spürbare Einschnitte geht es nicht. Wir müssen ran an die kritischen Themen, auch beim Personal." Zuvor hatte der "Spiegel" berichtet. Personalvorstand Gunnar Kilian kündigte vor den Vertrauensleuten an: "Wir müssen die demografische Kurve konsequent als Vorteil begreifen, Altersteilzeit und Ruhestandsregelungen in den kommenden Jahren maximal nutzen." Zugleich machte er deutlich, dass Einsparungen beim Personal unvermeidlich seien. "Wir müssen unsere Kosten senken und mit weniger Personal auskommen, um ein zukunftsfester Arbeitgeber zu bleiben."

Job-Garantie gilt bis 2029

Konzernchef Oliver Blume hatte am Freitag im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" angekündigt, dass es bei dem geplanten Sparprogramm auch darum gehen werde, Personal zu reduzieren. Daran führe kein Weg vorbei. Es sei aber noch nicht klar, wie viele Stellen wegfallen werden. Man werde für den Personalabbau alle sozialverträglichen Instrumente nutzen, zum Beispiel die Altersteilzeit oder auch die reguläre Rente. Wie viele Stellen wo genau wegfallen sollen, verhandelt das Management laut Blume derzeit mit dem Betriebsrat. Kurzfristig entlassen kann VW Beschäftigte nicht, das Unternehmen hat mit der Arbeitnehmerseite eine Job-Garantie bis ins Jahr 2029 vereinbart. Während einer Betriebsversammlung am 6. Dezember könnten bereits Details zum Stellenabbau bei VW vorgestellt werden, kündigte der Konzernchef an.

VW will Kernmarke stärken

Der Stellenabbau ist Teil eines umfangreichen Sparprogramms, mit dem Volkswagen bereits 2024 rund zehn Milliarden Euro einsparen will. In der Verwaltung soll beim Wolfsburger Autobauer bis 2026 eine Kostensenkung von bis zu 20 Prozent umgesetzt werden.

VW verhängt Einstellungsstopp

Volkswagen hatte bereits einen Einstellungsstopp in den niedersächsischen Werken Wolfsburg, Hannover Braunschweig, Salzgitter und Emden verhängt. "Das allein reicht aber nicht", sagte Kilian am Montag. Es gehe nicht nur um Einschnitte bei der Belegschaft. "Das Effizienz-Programm setzt nicht allein auf Personalmaßnahmen. Der Großteil der 10 Milliarden in der Marke VW wird über andere Maßnahmen erbracht." Einstellungsstopp und Personalabbau sind Elemente eines milliardenschweren Effizienzprogramms, mit dem VW seine schwächelnde Pkw-Kernmarke wieder in Form bringen will. Die Effizienzgewinne würden nicht eins zu eins auf das Ergebnis durchschlagen, sagte Blume, aber immerhin dazu beitragen, erwartete Belastungen im nächsten Jahr auszugleichen.

Betriebsrat pocht auf Tarifverträge und Job-Garantie

Betriebsratschefin Daniela Cavallo bekräftigte auf der Versammlung am Montag die von ihr bereits zuvor genannten roten Linien: "Kein Abrücken von unseren Tarifverträgen und der Beschäftigungssicherung bis 2029."

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Ein Logo von Volkswagen dreht sich auf dem Werk in Hannover. © Julian Stratenschulte/picture alliance/dpa Foto: Julian Stratenschulte

Stellenabbau droht: Volkswagen will Verwaltungskosten senken

Laut VW-Personalvorstand Kilian sollen 20 Prozent eingespart werden. Bis 2029 gilt aber noch eine Beschäftigungssicherung. (13.11.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 27.11.2023 | 19:00 Uhr

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