Verbände wollen Neustart alter Bahnstrecken
In Niedersachsen sollten einst stillgelegt Bahnstrecken wieder zurück ans Netz. Das schlagen der Verband deutscher Verkehrsunternehmen und der Interessenverband Allianz pro Schiene vor. Die Verkehrsverbände haben am Donnerstag eine erweiterte Liste von Strecken vorgelegt, auf denen es im Interesse vieler Pendler sinnvoll sei, den Bahnbetrieb wieder aufzunehmen. Neu auf der Liste sind die Linien Rahden-Bassum, Helmstedt-Schöningen, Braunschweig-Harvesse und Neuenhaus-Coevorden.
Weitere Strecken-Reaktivierung nicht geplant
Für andere Strecken fordern die Verbände schon seit Längerem eine Wiederaufnahme des Personenverkehrs. Das niedersächsische Verkehrsministerium hat allerdings keine konkreten Pläne für den Neustart einzelner Strecken. Nach bisherigen Bewertungskriterien insbesondere zum Fahrgastpotenzial sind die Aussichten darauf nach Einschätzung des Ministeriums gering. Allerdings gebe es Überlegungen, das Verfahren im Hinblick auf Strecken im ländlichen Raum kritisch zu überprüfen. So könnte etwa auch der touristische Nutzen stärker berücksichtigt werden.
Verband wünscht sich Anschluss für Zeven
Auf die Reaktivierung einiger Strecken im Nordosten des Landes hoffen viele Menschen. Von Lüneburg nach Soltau und nach Bleckede, von Zeven in Richtung Rotenburg und von Winsen nach Salzhausen: "Die toten Gleise müssen wieder ans Netz", sagt Björn Gryschka, Landesvorsitzender von Pro Bahn Niedersachsen. Sein Verband ist bei der Allianz Pro Schiene mit dabei, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet. Ganz wichtig ist für ihn, dass Zeven endlich einen Bahnanschluss bekommt. "Das Streckenreaktivierungs-Programm bedeutet für Mittelzentren wie Zeven, dass sie von dem gesamten Bahnnetz in Deutschland wieder profitieren können, indem die Menschen in Zeven den direkten Anschluss nach Rotenburg bekommen und von da aus dann weiter."
Chancen entlang der Linie von Buchholz nach Maschen
Viele Politiker und Kommunen vor Ort wollen schon lange wieder ihre Bahn oder ihren Bahnhof haben. Große Chancen haben dabei derzeit die Orte an der Bahnlinie von Buchholz über Jesteburg und Maschen bis nach Harburg, wie Eike Frenzel, Sprecher des Verkehrsministeriums, sagte. Allerdings sei auf dieser Strecke viel Verkehr, die Bahn müsse dort bei Maschen noch einen Knotenpunkt bauen.
Kleinere Haltestellen werden in Betrieb genommen
Wieder in Betrieb genommen werden einige kleinere Haltestellen an bereits bestehenden Bahnstrecken. Mit der Bahn und den Verkehrsverbänden vereinbarte das Ministerium im vergangenen Jahr den Neustart von 20 kleineren Bahnhöfen. So wurde am Donnerstag als erstes der Bahnhof Jaderberg an der Strecke Oldenburg-Wilhelmshaven wieder in Betrieb genommen. Die Kosten beliefen sich auf rund 3,6 Millionen Euro.
Zwei Strecken werden wieder befahren
In Niedersachsen wurden bislang zwei Bahnstrecken reaktiviert: Die Verbindung zwischen Bad Bentheim und Neuenhaus gibt es seit einem Jahr wieder. Bereits seit zwei Jahren fahren die Züge wieder auf dem kurzen Streckenstück von Einbeck nach Salzderhelden an der Strecke Hannover-Göttingen.