Unwetter: Strand evakuiert, Familie von Blitz getroffen
Ein Unwetter hat am Sonntag in Teilen Norddeutschlands seine Spuren hinterlassen: In Dangast im Landkreis Friesland wurde ein Strand evakuiert, in Delmenhorst schlug ein Blitz in einen Baum ein.
Bei dem Blitzeinschlag wurde eine achtköpfige Familie verletzt, wie ein Polizeisprecher NDR Niedersachsen bestätigte. Ein fünfjähriger Junge und eine 14-Jährige wurden laut Polizei reanimiert und mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Die Familie hielt sich an einem öffentlichen Grillplatz in der Parkanlage "An den Graften" auf und suchte am Sonntagnachmittag Schutz vor einem einsetzenden Unwetter, wie die Polizei weiter mitteilte. Als die Erwachsenen und Kinder unter einem Baum Zuflucht suchten, schlug in unmittelbarer Nähe ein Blitz ein.
Windhose über Dangast - Strand evakuiert
In Dangast im Landkreis Friesland musste am Sonntagnachmittag ein Strand mit rund 800 Badegästen evakuiert werden. Nach Angaben eines DLRG-Sprechers seien die Menschen unter einem Stelzenbau in Sicherheit gebracht worden, nachdem sich aus einem Gewitter heraus eine Windhose gebildet hatte. Unter den Badegästen seien viele Familien mit Kindern gewesen. Die Windhose habe zahlreiche Strandkörbe umgekippt, so der Sprecher. Verletzt wurde demnach niemand.
Einsätze in Goslar und Northeim
In Goslar sorgten starke Regenfälle für einen Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr. Zahlreiche Straßen in der Innenstadt standen unter Wasser, hieß es von der Polizei. Im benachbarten Bad Harzburg wurde wegen Starkregen und Gewitter der zweite Renntag der Galopprennwoche vorzeitig abgebrochen. In Hannover wurde das Kleine Fest im Großen Garten in Herrenhausen abgesagt. Die Feuerwehr im Landkreis Northeim pumpte zahlreiche vollgelaufene Keller leer. In Sarstedt (Landkreis Hildesheim) hat am Sonntagnachmittag ein Blitzeinschlag das Dach eines Mehrfamilienhauses in Brand gesetzt.
Quickborn: Menschen von Wasser eingeschlossen
Auch in Quickborn im Kreis Pinneberg (Schleswig-Holstein) sorgte die Unwetterfront für Überflutungen und verursachte mehr als 200 Einsätze der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks (THW). Das Gewitter am frühen Sonntagabend habe sehr viel Regen und starken Wind mit sich gebracht, teilte der Kreisfeuerwehrverband Pinneberg mit. "Innerhalb kurzer Zeit wurden zahlreiche Straßen überflutet und Keller sowie eine Tiefgarage liefen voll." Zwischen 18.30 Uhr und 21 Uhr habe es einen großflächigen Stromausfall gegeben. Die Sicherung mehrerer Umspannwerke und Trafostationen sei eine große Herausforderung gewesen. An einigen Einsatzstellen seien Personen zeitweise vom Wasser eingeschlossen worden. Verletzte habe es zunächst nicht gegeben, teilte die Feuerwehr um kurz nach Mitternacht mit.
Auf die Hitze folgt örtlich Hagel
Hoch "Frederik" hatte am Samstag fast überall im Norden für Temperaturen von mehr als 30 Grad gesorgt. Für weite Teile Norddeutschlands galt auch noch am Sonntag eine Hitzewarnung des Deutschen Wetterdienstes. Von Westen her zogen allerdings im Tagesverlauf immer mehr Wolken auf und gebietsweise gab es teils kräftige Schauer oder Gewitter, örtlich auch mit Starkregen und Hagel. "Rund 29 Liter pro Quadratmeter pro Stunde fielen bei Dransfeld im Landkreis Göttingen", sagte eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Am späten Sonntagnachmittag erreichte die Gewitterfront Hamburg und Schleswig-Holstein.
Dienstag gebietsweise Schauer und Gewitter möglich
In Niedersachsen sollen Schauer und Gewitter heute Richtung Osten abziehen - dafür sind nun in Vorpommern vereinzelt Gewitter möglich, die später abziehen sollen. Die Temperaturen bewegen sich zwischen 20 Grad auf Amrum, 24 Grad in Hannover und bis zu 25 Grad in der Uecker-Randow-Region. Am Dienstag sind von West nach Ost erneut neue Schauer und Gewitter möglich.
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