Tarifkonflikt bei Telekom: Erstmals Warnstreik für zwei Tage
Bei der Telekom in Niedersachsen und Bremen hat ein zweitägiger Warnstreik begonnen. Aufgerufen dazu hat die Gewerkschaft ver.di. Anlass ist der laufende Tarifkonflikt.
Durch die erstmalige Ausweitung des Ausstandes auf zwei Tage soll vor der vierten Verhandlungsrunde am nächsten Sonntag der Druck auf die Arbeitgeber noch einmal erhöht werden, teilte ver.di vorab mit. Am Dienstagvormittag hat die Gewerkschaft zudem zu einer Demonstration in der Innenstadt von Hannover aufgerufen. Die Streikbereitschaft der Mitarbeiter sei hoch, sagte Streikleiter Pascal Röckert. Er ging von einer stärkeren Streik-Beteiligung als bisher aus.
Streik mit Folgen für Techniker-Termine und Service-Hotline
In den vergangenen Wochen war es bundesweit und auch in Niedersachsen in dem Tarifkonflikt bereits mehrfach zu eintägigen Arbeitsniederlegungen bei der Telekom gekommen. In der Folge waren Techniker-Termine ausgefallen und bei der Service-Hotline kam es zu verlängerten Wartezeiten.
Telekom und ver.di liegen weit auseinander
Die Gewerkschaft fordert für die bundesweit rund 70.000 Telekom-Beschäftigten zwölf Prozent mehr Geld, mindestens aber 400 Euro mehr pro Monat. Die Telekom hatte Ende April ein Angebot vorgelegt. Dem zufolge soll in diesem Jahr eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie von 2.000 Euro gezahlt werden soll. Ein prozentuales Plus der Monatsgehälter soll es erst 2025 geben, und zwar um 4,2 Prozent im Januar. Im Oktober 2025 sollen weitere 150 Euro im Monat hinzukommen. Auch Azubis und duale Studenten sollen mehr Geld bekommen. Die Gewerkschaft ver.di hatte dies als unzureichend zurückgewiesen.