Sturmtief "Telse": Warnung vor Sturmböen und viel Regen im Norden
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt für heute Abend im ganzen Norden vor schweren Sturmböen. An der Küste sind orkanartige Böen möglich. Nachts zieht das Sturmtief "Telse" mit viel Regen ins Landesinnere.
In der Küstenregion sind in Richtung der Ostfriesischen Inseln heute Abend Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern pro Stunde möglich, wie Michael Bauditz, Meteorologe vom Seewetteramt Hamburg, dem NDR Niedersachsen sagte. Im Binnenland werden demnach schwere Sturmböen von bis zu 100 Kilometern pro Stunde erwartet. Der Tiefkern des Sturms werde von Ostfriesland über Hamburg und in der Nacht zu Donnerstag Richtung Mecklenburg-Vorpommern ziehen, sagte Bauditz. Die Winde werden dabei im Verlauf die Richtung wechseln: Laut dem Meteorologen sollen sie zunächst aus östlicher und später verbreitet aus nördlicher sowie nordwestlicher Richtung kommen.
Bis zu 30 Liter Regen pro Quadratmeter
Darüber hinaus bringt Tief "Telse" laut Bauditz auch "recht große Regenmengen" nach Norddeutschland. Im nördlichen Niedersachsen und Schleswig-Holstein werden in der Nacht zu Donnerstag demnach mehr als zehn Liter Niederschlag in zwölf Stunden erwartet. Entlang der Küste sind 15 bis 20 Liter Regen pro Quadratmeter möglich, wie der Meteorologe dem NDR Niedersachsen sagte. Zwischen Dithmarschen und Nordfriesland könnten nach seiner Einschätzung bis zu 30 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb von zwölf Stunden fallen. "Für die Regionen wird das aber nicht so große Auswirkungen haben", sagte Bauditz.
Sonniges Wetter am Wochenende möglich
Das Sturmtief soll den Angaben zufolge im Laufe der Nacht Richtung Polen abziehen. Auch die Regenschauer nehmen daraufhin ab - am Donnerstag sind tagsüber noch einzelne Schauer von der Nordsee bis zum Harz möglich. Am Freitag bleibe es dann weitestgehend trocken, prognostiziert der DWD-Meteorologe. Am Wochenende zieht dann ein Hochdruckgebiet über den Norden. "Wenn es nicht zu Nebelereignissen kommt, besteht die Chance, dass es auch mal freundlicher wird", sagte Bauditz dem NDR Niedersachsen.
Nach dem Sturm kommen kalte Luft und Frostgefahr
Nach dem Abzug von Tief "Telse" zieht dann mit der Norddrehung des Windes auch kühlere Luft nach Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Am Donnerstag liegen die Temperaturen laut Wetterexperte Bauditz überall bei 7 bis 9 Grad. Am Freitag kühlt es sich im Norden auf 4 bis 6 Grad ab. Nur an der Küste könnte es wegen der noch warmen Wassertemperaturen etwas wärmer werden. Durch die kalte Luft, die ihren Ursprung in der Polarregion hat, steige in der Nacht zu Freitag auch wieder die Frostgefahr in Niedersachsen und Schleswig-Holstein. In der Nacht zu Samstag könnte es dann auch in Mecklenburg-Vorpommern Frost geben. "Ausnahme sind auch hier die Küstenregionen", betonte Bauditz. Schnee werde hingegen nicht erwartet.