Ende der Spargelsaison: Geringe Erträge wegen zu viel Regen
Heute endet traditionell die Spargelsaison in Deutschland. Anbauer in Niedersachsen zeigen sich mit der Ernte nur bedingt zufrieden. Vor allem die Nässe hatte sie vor Probleme gestellt.
"In Norddeutschland konnten wir unsere Arbeiten nicht zeitgerecht erledigen", sagte Fred Eickhorst, Geschäftsführer der Vereinigung der Spargel- und Beerenanbauer mit Sitz in Sandhatten (Landkreis Oldenburg). Viele Maschinen waren wegen der Nässe schlecht auf die Felder gekommen, schützende Folie konnte nicht rechtzeitig angebracht werden. Der Spargel reifte deshalb früher. "Generell gibt es eine Knappheit auf dem Markt, weil wir so früh gestartet sind", so Eickhorst.
Preis für weißen Spargel gestiegen
Weil es weniger weißen Spargel gibt, ist er auch teurer geworden. "Auf den Großmärkten steigt der Preis, wie wir ihn noch nie gesehen haben", sagte Eickhorst. Dennoch hätten sich Anbauerinnen und Anbauer in Niedersachsen nur verhalten zufrieden gezeigt. Die Menge sei einfach zu gering. Viele Betriebe seien schon vor Ende der Erntesaison ausgestiegen.
Eickhorst: Betriebe investieren nicht mehr in Produktion
Auch der gestiegene Mindestlohn ließ die Preise ansteigen, wie Eickhorst dem NDR Niedersachsen sagte. "Die Politik fordert einen Mindestlohn von 15 Euro, da haben wir keine Chance mehr und sind in Europa nicht mehr wettbewerbsfähig", sagte er. Die Zahl der Spargel-Betriebe nimmt in Niedersachsen laut Vereinigung kontinuierlich ab - von 379 Höfen im Jahr 2015 auf 216 im Jahr 2023. "Die Tendenz geht weiter", sagte Eickhorst. Das Problem für ihn: Viele Betriebe würden kaum noch in die Produktion investieren.
Spargelernte: Kälte und Nässe drückten Produktion
Aus anderen Anbau-Gebieten zeigten sich Spargelbauern mit der Ernte halbwegs zufrieden: Kälte und Nässe drückten zwar auf die Produktion, das sorgte aber für relativ stabile Preise, wie aus den Anbaugebieten zu hören war. In Schleswig-Holstein bewertete man den Ertrag beispielsweise als "zufriedenstellend", in Thüringen "okay".