Tiger "Anastasia" spielt mit einen ihrer beiden knapp drei Monate alten Jungtieren im Serengeti-Park. © Philipp Schulze/dpa Foto: Philipp Schulze/dpa

Serengeti-Park: Erstmals Nachwuchs bei den Sibirischen Tigern

Stand: 08.07.2023 14:16 Uhr

Im Serengeti-Park in Hodenhagen (Landkreis Heidekreis) gibt es seit April Nachwuchs bei den Sibirischen Tigern. Nun gibt es Bilder, wie die Jungtiere durch das Außengelände des Geheges tollen.

Die sechs Jahre alte Mutter "Anastasia" brachte am 19. April zwei Jungtiere zu Welt. Vater der beiden ist der vierjährige Kater "Nanu". Beide Eltern leben seit 2020 im Tierpark Hodenhagen. Der Sibirische Tiger gilt als größte lebende Katze der Erde. Allerdings steht er auf der Roten Liste bedrohter Tierarten und wird als stark gefährdet eingestuft.

Tigerin "Anastasia" bringt zwei Brüder zur Welt

Für den Tierpark ist die Geburt der beiden Tigerbrüder ein wichtiger Erfolg. "Um diese einzigartige Katze zu retten, sind wir mit unseren Tieren Teil des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms EEP. Wir sind daher besonders stolz auf unseren ersten und großartigen Zuchterfolg der Sibirischen Tiger", sagte Fabrizio Sepe, Inhaber und Geschäftsführer des Parks in der Südheide. Da es "Anastasias" erster Wurf ist, habe zunächst eine gewisse Anspannung geherrscht.

Die kleinen Tiger dürfen nun das Außengelände erkunden

"In den ersten Wochen hat nur ein ganz kleiner Kreis unseres Teams das Tigerhaus betreten und auch nur, um die nötigsten Arbeiten zu verrichten", berichtete der Leiter des Raubkatzenreviers, Marcel Müller. "Jede unnötige Aufregung für die junge Mutter sollte vermieden werden, da wir noch nicht einschätzen konnten, wie gut sie sich um ihre Jungtiere kümmert." Inzwischen sei man aber erleichtert, denn "Anastasia" sei eine liebevolle und beschützende Mutter, die ihre beiden Kleinen gut umsorgt. Beide Jungtiere seien gut entwickelt und agil und mittlerweile alt genug, um die Außenanlage erkunden zu dürfen. Ausgewachsen können die beiden Kater laut Angaben des Parks bis zu 300 Kilogramm schwer werden.

Schutzmaßnahmen konnte Bestand der Sibirischen Tiger erhöhen

Der Sibirische Tiger bewohnt anders als seine tropischen Verwandten kalte Klimaregionen. Ursprünglich lebten die Tiger in einem riesigen Gebiet im asiatischen Amur-Becken und in angrenzenden Regionen zwischen dem Baikalsee westlich und dem Japanischen Meer östlich des Beckens. Das heutige Verbreitungsgebiet der Tigerart ist durch die Einflussnahme des Menschen nur noch etwa 200.000 Quadratkilometer groß. Die letzten Sibirischen Tiger gibt es nur noch im Osten Russlands und im angrenzenden Nordosten Chinas. Weil die Tiere massiv bejagt wurden und ihr Lebensraum zerstört wurde, minimierte sich die Population in den 1940er-Jahren auf etwa 30 bis 40 Individuen. Durch intensive Schutzmaßnahmen ist es gelungen, den Wildbestand inzwischen auf etwa 500 Tiere zu erhöhen, wie es in einer Mitteilung des Parks hieß.

Weitere Informationen
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Am Mittwoch durfte das Weibchen zum ersten Mal die Außenanlage erkunden - erst noch zögerlich, dann voller Neugierde. (17.05.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Lüneburg | 17.07.2023 | 07:30 Uhr

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