Regen fehlt: Immer mehr Felder müssen bewässert werden
Zwischen Celle und Hameln wird mittlerweile deutlich mehr Wasser zum Beregnen von Feldfrüchten benötigt. Das hat das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie von Niedersachsen errechnet.
Der Grund ist der Klimawandel, wie aus der am Mittwoch vorgestellten Untersuchung hervorgeht. Demnach dürfte der Wasserbedarf in Zukunft noch weiter steigen. Nachgewässert werden musste den Berechnungen nach vor allem in den Landkreisen Schaumburg, Hameln-Pyrmont, Holzminden und Celle sowie der Region Hannover. Dort wurden jeweils mehr als 20 Liter Wasser extra pro Quadratmeter benötigt. Die Küstenregionen in Niedersachsen waren kaum betroffen. Landesweit stieg der Bedarf um etwa 10 Liter pro Quadratmeter.
Felder werden mit immer knapper werdendem Grundwasser gesprengt
Eine Beregnungsperiode entspricht laut dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in etwa dem Zeitraum von April bis September. Für die Berechnung wurden die Zeiträume 1961 bis 1990 sowie 1991 bis 2020 miteinander verglichen. Dabei wurde laut eines Sprechers unter anderem die Grundwasserneubildung untersucht. Für den Präsidenten des LBEG, Carsten Mühlenmeier, ist das Anlass zur Sorge: "Das ist ein weiteres beunruhigendes Signal", sagte er. Das Landesamt habe vor Monaten eine Untersuchung zur zurückgehenden Neubildung von Grundwasser veröffentlicht. Auf dieses Wasser sind Pflanzen angesichts ausbleibender Regenfällebesonders angewiesen. Beregnungswasser für Felder wird den Angaben nach aber vor allem aus dem Grund bezogen.
Experten berechnen Wasserbedarf bis 2100
Mit Hilfe von verschiedenen Szenarien des Klimawandels stellten die Fachleute Modelle für 2071 bis 2100 auf. Im schlimmsten Fall steigt der potenzielle Beregnungsbedarf demnach in allen Landkreisen um 10 bis 20 Liter pro Quadratmeter in einer Beregnungsperiode (verglichen mit dem Zeitraum 1971 bis 2000). Auch in Regionen, in denen heute keine Beregnung nötig sei, könnte das somit in Zukunft nötig werden.