Reanimation wird in Niedersachsen Pflichtstoff im Unterricht
Wiederbelebungsmaßnahmen werden ab 2026 zum Unterrichtsinhalt an niedersächsischen Schulen. Das hat der Niedersächsische Landtag am Dienstag in Hannover mit großer Mehrheit beschlossen.
Allen Schülerinnen und Schülern sollen so die notwendigen Kompetenzen wie zum Beispiel das Erkennen des Herz-Kreislauf-Stillstandes und geeignete Maßnahmen zur Reanimation vermittelt werden. Lediglich die AfD stimmte gegen den Antrag von CDU, SPD und Grünen. Die Ausbildung in Wiederbelebung sei von essenzieller Bedeutung, um die Überlebensrate bei plötzlichem Herz-Kreislauf-Stillstand zu erhöhen, heißt es in dem Antrag. Studien würden zeigen, dass die Rate in Ländern, in denen die Bevölkerung umfassend in Herz-Lungen-Wiederbelebung geschult ist, deutlich höher sei als in Ländern, in denen diese Kenntnisse weniger verbreitet sind.
Reanimation wird kein eigenes Schulfach
Die Lerninhalte zum Thema Reanimation sollen nach Auskunft von Kultusministerin Julia Willi Hamburg (Grüne) in den Lehrplan der Unterrichtsfächer Biologie und Naturwissenschaften für die Jahrgänge 5 bis 10 aufgenommen werden. Es sei konsequent, dass das Thema Wiederbelebung an Schulen eine größere Rolle als bisher spiele, sagte Hamburg. Hamburgs Angaben zufolge sind in Deutschland rund 120.000 Menschen pro Jahr vom plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand betroffen. Nur elf Prozent würden überleben. "Das könnten zwei- bis dreimal mal so viele sein, wenn sofort konsequent gehandelt würde", so Hamburg.