Polizei bereitet sich auf Vatertag vor - Kliniken warnen
Am Donnerstag ist Christi Himmelfahrt und damit auch: Vatertag 2023. Nicht selten geht dieser Tag einher mit Saufgelagen, Schlägereien und Unfällen. Kliniken und Polizei haben sich vorbereitet - und Warnungen ausgesprochen.
In den Notaufnahmen, Unfall- und Neurochirurgien sei der Vatertag ein besonders schlimmer Tag, heißt es von den Asklepios-Kliniken. Zu keiner anderen Zeit im Jahr passierten so viele schwere Fahrradunfälle und so viele Unfälle unter Alkoholeinfluss wie an Christi Himmelfahrt, teilt der Klinik-Konzern mit. Dass die Gefahr eines Sturzes vom Fahrrad größer ist, wenn Mann betrunken fährt, dürfte jedem klar sein. Es kommen aber auch immer mehr Unfallopfer in die Notaufnahmen, die mit einem E-Scooter unterwegs waren - in der Regel ohne Helm. So sei auch die hohe Zahl von Kopfverletzungen auffällig, heißt es weiter. "Ich empfehle daher auf dem E-Scooter dringend das Tragen eines Helms - und darüber hinaus sollte man das Fahren eines E-Scooters unbedingt üben und sich nicht einfach in den Verkehr stürzen", sagt der Professor und Unfallchirurg Lars Gerhard Großterlinden.
Verbot von Waffen und gefährlichen Werkzeugen am Hauptbahnhof Hannover
Dass Alkohol und andere Substanzen nicht nur für Unfälle sorgen, sondern auch mitverantwortlich sind für Gewalt, weiß natürlich auch die Polizei aus langjähriger Einsatzerfahrung am Vatertag. In Hannover hat nun die Bundespolizei etwa von Donnerstagmittag bis Freitagmorgen das Tragen von Schusswaffen oder Messern im Hauptbahnhof Hannover und an den Gleisen verboten. Das Verbot bezieht sich auch auf Schreckschusswaffen und gefährliche Werkzeuge, teilte die Behörde am Montag mit. Nach Erkenntnissen der Bundespolizei kommt es am Hauptbahnhof Hannover, dem nach Zahl der Reisenden sechstgrößten Deutschlands, vor allem in den Abend- und Nachtstunden an den Wochenenden zu Gewaltdelikten mit Waffen. Dem will man vorbeugen.
Vatertag: Große Menschenmengen lieber melden
Auch die Polizei im Landkreis Harburg beklagt, dass es mit zunehmendem Alkoholpegel zu Sachbeschädigungen, Hausfriedensbruch oder Körperverletzungen komme. "Solche Situationen haben nichts mehr mit friedlichen Feierlichkeiten zu tun", sagt Polizeioberrat Sebastian Pölking. Deshalb werde die Polizei am Vatertag an den beliebten Ausflugszielen verstärkt Präsenz zeigen und wenn nötig Platzverweise erteilen und Strafverfahren einleiten. Außerdem würden in einigen Gemeinden auch Mitarbeitende der Ordnungsämter gemeinsam mit der Polizei einschlägige Treffpunkte aufsuchen. In Fällen, in denen die Zahl an Personen das kontrollierbare Maß übersteige, sei es ratsam, die Polizei rechtzeitig zu informieren, damit eingegriffen werden kann, bevor eine Situation eskaliert, rät Pölking und erinnert ans vergangene Jahr. Mehrere Hundert Feiernde hätten sich in Appelbeck getroffen, die Folge: körperliche Auseinandersetzungen zwischen rund 30 Personen, mehrere Anzeigen wegen Körperverletzung.
Immer wieder Gewalt bei Vatertagstouren
Auch die Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen setzt auf starke Präsenz, appelliert jedoch parallel an die Feiernden: "Maßhalten statt Maß halten". "Wer sturzbetrunken im Graben liegt, schädigt nicht nur seine Gesundheit, sondern wird auch schnell zum Gespött", merkt die Polizeiinspektion an. Und die Vatertagstouren seien in den vergangenen Jahren immer wieder in Gewalt ausgeartet. Aggressive Personen müssten daher mit einem Platzverweis und gegebenenfalls einer Strafanzeige rechnen, heißt es weiter.