"Happige Strafen": Philippi kündigt Cannabis-Bußgeldkatalog an
Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) hat hohe Strafen für Verstöße gegen das Cannabisgesetz angekündigt. Ein entsprechender Bußgeldkatalog sei in Abstimmung, so der Minister.
Der SPD-Politiker will den Katalog zeitnah vorstellen. "Ich gehe von happigen Strafen aus", sagte Philippi. Andere Bundesländer haben bereits einen einheitlichen Bußgeldkatalog. Darin sind Strafen festgelegt, die gezahlt werden müssen, wenn zum Beispiel jemand in der Nähe von Schulen, Kindergärten oder Spielplätzen einen Joint raucht. Bußgelder sind ebenfalls möglich, wenn tagsüber in Fußgängerzonen Cannabis konsumiert wird.
Philippi: Bedarf nach Drogenprävention steigt
Seit der Teillegalisierung von Cannabis am 1. April gebe es noch keine echten Erkenntnisse im Hinblick auf Drogenprävention, sagte Philippi. Doch der Beratungsbedarf sei im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen. "Und wir rechnen mit einem weiteren Anstieg in diesem Jahr", so Philippi. Ein Problem sieht der Minister vor allem beim Konsum von Minderjährigen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren. Für sie sei Cannabis offiziell verboten, häufig hätten sie aber Freunde über 18 Jahre, die den Stoff konsumieren dürfen. "Wie will man kontrollieren, wer da abends in der Bude hockt und raucht", fragt der SPD-Politiker. Allerdings entwickel sich bei Jugendlichen das Gehirn noch deutlich weiter, wodurch die Gefahr von Psychosen oder Schizophrenien beim Konsum von Cannabis entsprechend groß sei. "Ich würde gerne mehr Prävention machen, aber die Frage ist, woher wir die Gelder dafür bekommen," sagte Philippi.