"Orange Day" 2024: Niedersachsen gegen Gewalt an Frauen
Jede dritte Frau auf der Welt erleidet sexuelle Gewalt. Dagegen soll am 25. November ein Zeichen gesetzt werden - am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, auch "Orange Day" genannt.
Gewalt gegen Frauen wird in den meisten Fällen von Männern ausgeübt. Die meisten Täter stehen den Frauen nahe. Um Gewalt an Frauen anzuprangern, beteiligen sich in ganz Niedersachsen viele Städte, Kirchen, Initiativen sowie Bürgerinnen und Bürger an verschiedenen Aktionen. Diese laufen vom Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember.
Femizide, Gewalt, Vergewaltigung
Die UN Woman Deutschland stellen eine traurige Statistik auf:
- Alle zwei Tage tötet ein Mann seine (Ex-)Partnerin.
- Jeden Tag findet ein Tötungsversuch statt.
- Weniger als alle vier Minuten fügt ein Mann seiner Partnerin Gewalt zu.
- Alle zwei Stunden erlebt eine Frau sexualisierte Gewalt durch ihren Partner.
Hannover hisst Flagge für Frauen
In Hannover werden am Neuen Rathaus Flaggen gehisst, die auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen sollen. Jedes Jahr veranstaltet das Referat für Frauen und Gleichstellung diese Aktion. Es gibt eine Theateraufführung namens "Evas Arche", bei der es um Frauen geht, die aufgrund der Lebensumstände obdachlos wurden. Außerdem findet unter der Schirmherrschaft von Hannovers Polizeipräsidentin Gwendolin von der Osten ein Lauf gegen Gewalt an Frauen und Mädchen durch die Innenstadt statt.
Lingen, Osnabrück, und Braunschweig: Aktionen gegen Gewalt an Frauen
In Lingen werden in Kooperation mit der Bäckerinnung 12.000 Brötchentüten mit der Aufschrift "Gewalt kommt nicht in die Tüte" verteilt, um die Bevölkerung zu sensibilisieren. Diese Tüten enthalten auf der Rückseite auch QR-Codes zu Hilfs- und Beratungsangeboten. In Braunschweig werden außerdem 155 Holzkreuze aufgestellt. Sie sollen ein Mahnmal gegen Gewalt sein und an die 155 Frauen erinnern, die im vergangen Jahr von Ihren (Ex-)Partnern getötet wurden. In Osnabrück wird die Aktion "Orange Bank" fortgeführt. In der ganzen Stadt wurden seit 2022 orange Bänke mit der Aufschrift "Hier ist kein Platz für Gewalt" aufgestellt. Hier geht es darum, das Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen im öffentlichen Raum sichtbar zu verankern.
Hintergründe des "Orange Day"
Im Jahr 1999 führten die Vereinten Nationen den "Orange Day" offiziell ein. Ursprünglich initiiert wurde die Kampagne jedoch bereits 1981 von lateinamerikanischen und karibischen Feministinnen. Hintergrund ist die Ermordung der drei Mirabal-Schwestern in der Dominikanischen Republik. Die Landeshauptstadt Hannover informiert aus Anlass des "Orange Day" darüber auf ihrer Internetseite. Die drei Schwestern wurden am 25. November 1960 vom Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet, weil sie sich gegen die Diktatur im Land gewehrt hatten.