Opferhilfe in Niedersachsen: Nachfrage steigt auf Rekordhöhe
Die Opferhilfe unterstützt seit mehr als 20 Jahren in Niedersachsen Menschen, die Opfer einer Straftat geworden sind. Die Nachfrage ist auf einen Rekordwert angestiegen.
2.815 Betroffene sind im vergangenen Jahr in einem der landesweit knapp ein Dutzend Opferhilfebüros beraten und betreut worden - etwa 200 mehr als im Jahr 2022. Knapp ein Drittel der Fälle sei älter und die Betroffenen seien auch im vergangenen Jahre begleitet worden. Dies sei insgesamt die bislang höchste Zahl an Fällen, teilte die Stiftung mit. Bereits in den vergangenen Jahren waren die Fallzahlen angestiegen. Eine Sprecherin führt das auf mehrere Ursachen zurück. "Wir werden bekannter, der Zugang fällt vielen nun leichter", sagte sie. Auch die Berichterstattung motiviere "immer mehr Menschen, sich Hilfe zu holen".
Opferhilfe: Hoher Anteil von Frauen
Meist wenden sich Frauen an die Opferhilfe in Niedersachsen. Ihr Anteil liege bei rund 80 Prozent, hieß es. Aber auch Kinder und Jugendliche melden sich. In den meisten Fällen geht es um Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung und gegen die körperliche Unversehrtheit. Sozialarbeiter und Sozialpädagogen der Opferhilfe unterstützen sie: Sie beraten kostenlos und helfen bei Zeugenaussagen vor Gericht oder dabei, eine Anzeige zu stellen.
Bedingung: Straftaten in Niedersachsen begangen
Voraussetzung für die Unterstützung ist, dass die zugrunde liegende Straftat in Niedersachsen begangen wurde. Landesweit gibt es elf Opferhilfebüros und eine Zweigstelle in Lingen (Landkreis Emsland). Die Stiftung Opferhilfe Niedersachsen wurde 2001 von der Landesregierung eingerichtet. Vorstand ist das Justizministerium.