Frau bedeckt ihr Gesicht. © Jose Lax Fernandez / photocase.de Foto: Jose Lax Fernandez

Opferhilfe in Niedersachsen: Nachfrage steigt auf Rekordhöhe

Stand: 15.02.2024 13:31 Uhr

Die Opferhilfe unterstützt seit mehr als 20 Jahren in Niedersachsen Menschen, die Opfer einer Straftat geworden sind. Die Nachfrage ist auf einen Rekordwert angestiegen.

2.815 Betroffene sind im vergangenen Jahr in einem der landesweit knapp ein Dutzend Opferhilfebüros beraten und betreut worden - etwa 200 mehr als im Jahr 2022. Knapp ein Drittel der Fälle sei älter und die Betroffenen seien auch im vergangenen Jahre begleitet worden. Dies sei insgesamt die bislang höchste Zahl an Fällen, teilte die Stiftung mit. Bereits in den vergangenen Jahren waren die Fallzahlen angestiegen. Eine Sprecherin führt das auf mehrere Ursachen zurück. "Wir werden bekannter, der Zugang fällt vielen nun leichter", sagte sie. Auch die Berichterstattung motiviere "immer mehr Menschen, sich Hilfe zu holen".

Opferhilfe: Hoher Anteil von Frauen

Meist wenden sich Frauen an die Opferhilfe in Niedersachsen. Ihr Anteil liege bei rund 80 Prozent, hieß es. Aber auch Kinder und Jugendliche melden sich. In den meisten Fällen geht es um Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung und gegen die körperliche Unversehrtheit. Sozialarbeiter und Sozialpädagogen der Opferhilfe unterstützen sie: Sie beraten kostenlos und helfen bei Zeugenaussagen vor Gericht oder dabei, eine Anzeige zu stellen.

Bedingung: Straftaten in Niedersachsen begangen

Voraussetzung für die Unterstützung ist, dass die zugrunde liegende Straftat in Niedersachsen begangen wurde. Landesweit gibt es elf Opferhilfebüros und eine Zweigstelle in Lingen (Landkreis Emsland). Die Stiftung Opferhilfe Niedersachsen wurde 2001 von der Landesregierung eingerichtet. Vorstand ist das Justizministerium.

Weitere Informationen
Eine zusammengekauerte Frau schützt sich vor einem Schlag © fotolia Foto: John Gomez

Versteckte App gegen häusliche Gewalt in Region Hannover

Das Bundesinnenministerium fördert ein Pilotprojekt in der Region Hannover. Die App soll Betroffenen helfen. (02.10.2023) mehr

Eine Regenbogenflagge weht in Hannover anlässlich des Christopher Street Days. © NDR

Queerfeindliche Straftaten in Niedersachsen mehr als verdoppelt

Das zeigen Zahlen des Landeskriminalamts aus den vergangenen drei Jahren. Das Queere Netzwerk Niedersachsen fordert mehr Hilfe. (31.07.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 15.02.2024 | 12:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Menschen gehen durch eine Stadt. © picture alliance/dpa Foto: Sina Schuldt

Niedersachsen hat weniger Einwohner als gedacht - das hat Folgen

Das Land bekommt dadurch weniger Geld vom Bund. Außerdem muss Niedersachsen mit Rückzahlungen in Millionenhöhe rechnen. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?